Der Düngermarkt steht weiterhin unter Druck, und die Preise für Düngemittel setzen ihren Anstieg fort. Ein maßgeblicher Faktor hierfür sind die anhaltend hohen Erdgaspreise, die aktuell mit 58 Euro pro Megawattstunde nahezu doppelt so hoch sind wie im Vorjahr um diese Zeit, als sie bei 29 Euro lagen. Diese Entwicklung belastet die Produktionskosten der Hersteller erheblich, insbesondere da Stickstoffdünger weltweit knapp und teuer bleibt.
Ein weiterer Preistreiber ist der momentan schwache Euro, der Importe zusätzlich verteuert. Laut den Marktbeobachtern der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben viele Betriebe zwar bereits ihre ersten Stickstoffgaben gedeckt und auch der Handel ist gut bestückt, doch die Preise für Stickstoffdüngemittel sind weiterhin im Aufwärtstrend. Aufgrund der sinkenden Getreidepreise und der steigenden Düngerpreise haben viele Landwirte mit dem Einkauf gezögert. Einige mussten schließlich die hohen Preise der letzten Wochen akzeptieren, andere warten weiterhin und hoffen auf eine Preissenkung, die momentan jedoch nicht in Sicht ist.
Darüber hinaus ist auch Phosphordünger aufgrund von Lieferkettenproblemen teurer geworden, und auch bei Kali sind bald Preiserhöhungen zu erwarten. Die Auswirkungen der geplanten EU-Sanktionen gegen in Russland hergestellte Düngemittel sind noch nicht vollständig abzusehen. Diese Sanktionen könnten ab Juli 2025 zur Einführung von Quoten und zusätzlichen Steuern führen, die jedes Jahr schrittweise verschärft werden und könnten langfristig hochbleibende Düngemittelpreise zur Folge haben.