An den internationalen Rohstoffbörsen kam es gestern nach Veröffentlichung des Monatsberichts der US-Energiebehörde EIA zu einem deutlichen Kursrückgang bei Rohöl. Die Kontrakte verließen den Handel auf Tagestief, auch die Heizölpreise in Deutschland starten heute mit Abschlägen in den Tag.
Zur Stunde notiert der August-Termin für Nordseeöl der Sorte Brent bei rund 66,80 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für eine Tonne Gasöl mit Lieferung im Juni liegt aktuell bei 637 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung Euro hält sich im Vergleich zum US-Dollar stabil und wird weiterhin bei etwa 1,1420 gehandelt.
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Zu Beginn des gestrigen Handelstages hatten sich die Ölpreise noch freundlich gezeigt. Die Aussicht auf eine mögliche Einigung im Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China sorgte für Kaufinteresse. In der Spitze erreichten die Brent-Futures ein Niveau von 68 US-Dollar je Barrel – der höchste Stand seit über zwei Monaten.
Ein Stimmungsumschwung setzte ein, nachdem gegen Abend der aktuelle Monatsbericht der EIA veröffentlicht wurde. Die Prognosen zum weltweiten Ölverbrauch wurden darin leicht nach unten korrigiert – um 0,18 Millionen Barrel pro Tag für das laufende Jahr und um 0,03 Millionen Barrel für das kommende Jahr. Gleichzeitig hob die EIA ihre Schätzung zur globalen Ölproduktion um 0,22 Millionen Barrel pro Tag an.
Darüber hinaus geht die Behörde von einer weiterhin konstanten Fördermenge der OPEC in den nächsten Monaten aus. Laut Bericht soll die tägliche Produktion der Mitgliedsstaaten bei knapp 27 Millionen Barrel liegen. Diese Einschätzungen führten zu einem Rückgang der Rohöl-Futures um etwa 1,50 US-Dollar pro Fass.
Nach Börsenschluss wurden zudem die wöchentlichen Zahlen des API zu den US-Ölbeständen bekannt gegeben. Diese fielen tendenziell preisdämpfend aus. Während der erwartete Rückgang der Rohölvorräte geringer als prognostiziert ausfiel, kam es bei Benzin und Destillaten zu überraschend hohen Zuwächsen. Ob die heute Nachmittag erwarteten Daten der US-Energiebehörde DOE diese Tendenz bestätigen, bleibt abzuwarten.
Trotz der Nachricht über ein Rahmenabkommen im Handelskonflikt zwischen den USA und China zeigten sich die Märkte zurückhaltend. Ohne konkrete Inhalte blieben größere Reaktionen vorerst aus.
Am Devisenmarkt gab es zuletzt wenig Bewegung. Der Euro hält sich knapp über der Marke von 1,14 US-Dollar. Der Sentix-Konjunkturindex für den Euroraum konnte im Juni mit einem Anstieg um 0,2 Punkte überraschen und lag damit deutlich über der Prognose von minus 5,3 Punkten. Dennoch war der Effekt auf den Kursverlauf des Euro nur von kurzer Dauer.
In Deutschland wird Heizöl heute voraussichtlich günstiger angeboten. Frühmorgendliche Preisschätzungen deuten auf einen Rückgang um bis zu einen Cent je Liter hin. Mit dem zuletzt beobachteten Anstieg der Preise und der Temperaturen hat das Kaufinteresse zuletzt spürbar nachgelassen.
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