Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem dritten Quartal setzte dann mehrheitlich eine rückläufige Entwicklung ein. Zuvor hatten Butter, Käse und Vollmilchpulver im Verlauf von 2024 Preissteigerungen verzeichnet.
Nachdem die Preise für Molkereiprodukte in der EU-27 im Jahr 2022 ihre Spitzenwerte erreicht hatten, kletterten sie 2024 erneut auf ein hohes Preisniveau. Besonders ausgeprägt war dieser Anstieg bei Butter, doch auch Käse und Vollmilchpulver verteuerten sich wieder deutlich. Bei Butter wurde 2024 sogar ein neuer historischer Höchstwert markiert.
Seit Jahresbeginn 2024 zogen die Butternotierungen in der EU-27 kontinuierlich an. Im Oktober erreichten sie mit 788 Euro je 100 Kilogramm einen neuen Rekordstand, der den bisherigen Spitzenwert aus der Jahresmitte 2022 übertraf. Als Hauptursache galt die eingeschränkte Verfügbarkeit von Milchfett auf dem Markt. In den Monaten nach diesem Höchststand bewegten sich die Butterpreise weiterhin auf erhöhtem Niveau mit gewissen Schwankungen.
Seit Mitte August 2025 gaben die Fettpreise allerdings merklich nach. In den wichtigsten Produktionsländern der EU herrscht seit Jahresmitte 2025 ein deutliches Überangebot an Milchfett. Mitverantwortlich dafür sind verzögerte Abkalbungen, die als Spätfolge der Blauzungenkrankheit aus dem Jahr 2024 auftraten. Zusätzlich dürften die hohen Auszahlungspreise an Milcherzeuger produktionsanregende Wirkungen entfaltet haben.
Insbesondere die Butternotierungen sanken in den vergangenen Wochen erheblich. Bei großem Marktangebot entwickeln sich die Fettpreise typischerweise schwächer. Der Butterpreis in der EU-27 fiel von 722 Euro je 100 Kilogramm Mitte August auf 615 Euro je 100 Kilogramm Ende September.
Die Käsepreise blieben überwiegend auf hohem Niveau stabil. Nach den Spitzenpreisen von 2022 und einem Preisrückgang 2023 begann ab Mitte 2024 wieder eine mehrheitlich positive Preisentwicklung. Ende Dezember lag die durchschnittliche Notierung für Gouda in der EU-27 bei etwa 502 Euro je 100 Kilogramm.
Bei Milchpulver verlief die Preisentwicklung ähnlich wie bei Käse. Vor allem bei Vollmilchpulver sorgte die leichte Aufwärtsbewegung 2024 dafür, dass sich die Preise 2025 zunächst auf hohem Niveau stabilisierten. Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte setzte jedoch wieder eine leichte Abwärtsbewegung ein.
Zu Jahresbeginn lag der Preis für Vollmilchpulver bei 441 Euro je 100 Kilogramm, Ende September 2025 nur noch bei 389 Euro je 100 Kilogramm. Als Hauptgrund gilt der deutliche Anstieg der Kakaopreise. Dadurch verringerte sich der Bedarf an Vollmilchpulver bei der Schokoladenindustrie, die als bedeutende Abnehmerin fungiert.
