Im ersten Halbjahr 2025 konnte die niederländische Molkerei FrieslandCampina ihren Nettogewinn deutlich ausbauen. Das Ergebnis nach Steuern kletterte um 25,7 Prozent und lag bei 230 Millionen Euro – im Vergleich zu 183 Millionen Euro im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Trotz rückläufiger Absatzmengen stieg der Gesamtumsatz des Konzerns um 6,4 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen führt dieses Wachstum auf eine verbesserte Ertragslage zurück. Maßgeblich dafür waren höhere Verkaufspreise, die gestiegene Milchkosten und die allgemeine Inflation abfederten, sowie Kostensenkungen, die Einsparungen in Höhe von 132 Millionen Euro ermöglichten.
Die Milchmenge, die im ersten Halbjahr 2025 bei FrieslandCampina angeliefert wurde, lag mit 4,6 Milliarden Kilogramm um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hauptursachen für diesen Rückgang sieht das Unternehmen in der zunehmenden Stilllegung von Betrieben aus Altersgründen sowie in bestehenden Unsicherheiten innerhalb des Milchsektors.
Um dem geringeren Milchaufkommen entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen verstärkt auf neue Mitglieder. Der sogenannte Garantiepreis für angelieferte Rohmilch erhöhte sich im Zeitraum Januar bis Juni 2025 deutlich auf 55,63 Euro je 100 Kilogramm – ein Anstieg von nahezu 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Trotz des positiven Geschäftsergebnisses bleibt eine Nachzahlung an die Milcherzeuger zunächst aus. Ob und in welcher Höhe eine Auszahlung erfolgen wird, hängt vom Jahresergebnis 2025 ab und wird erst im Rahmen des Geschäftsberichts im Februar 2026 bekannt gegeben. Der Pro-forma-Milchpreis, der als Berechnungsgröße für einen fiktiven Vollzahler dient, belief sich auf 59,66 Euro je 100 Kilogramm – rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit wurden in der ersten Jahreshälfte mit insgesamt 228 Millionen Euro vergütet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 17 Millionen Euro. Grund dafür ist die zunehmende Verschärfung von Kriterien und Begrenzungen im Klima-Modul des unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsprogramms.
Darüber hinaus wirkten sich externe Faktoren negativ auf die Milchproduktion aus. Insbesondere die Verbreitung der Blauzungenkrankheit beeinträchtigte Tiergesundheit und betriebliche Abläufe und führte zu weiteren Einschränkungen im Alltag vieler Milchviehhalter.
Für die kommenden Monate rechnet FrieslandCampina mit einem geringeren Gewinn. Ursachen hierfür sind ein weltweit nachlassendes Konsumverhalten, negative Wechselkursentwicklungen sowie eine schwächere Marktlage bei Standard-Molkereiprodukten. Diese Einflüsse dürften sich auf das Ergebnis der zweiten Jahreshälfte dämpfend auswirken.
