Im Juni 2025 haben private Haushalte in Deutschland etwas mehr Kartoffeln eingekauft als im gleichen Monat des Vorjahres. Der Zuwachs belief sich auf rund 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Mai ging die Einkaufsmenge jedoch zurück, was vor allem auf die hohen Temperaturen während des Monats zurückgeführt wird.
Über das gesamte bisherige Wirtschaftsjahr 2024/25 betrachtet, ergab sich ein Anstieg des Absatzes um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bereits im Vorjahr waren ähnlich hohe Mengen an deutschen Kartoffeln über die Ladentheke gegangen – obwohl die Ernte damals noch nicht so weit fortgeschritten war wie in dieser Saison.
Beim Einkauf bevorzugten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem Discounter. Klassische Supermärkte mit Vollsortiment sowie SB-Warenhäuser verzeichneten dagegen Einbußen bei den Marktanteilen. Auffällig war auch ein Anstieg der Verkaufszahlen auf Wochenmärkten und in Hofläden im Vergleich zum Vorjahr.
Frühkartoffeln wurden im Juni im Durchschnitt zu einem Preis von 1,50 Euro pro Kilogramm angeboten. Das bedeutet einen Rückgang um 21 Cent gegenüber dem Vorjahreswert. Die durchschnittlichen Preise für Speisekartoffeln lagen in den ersten sechs Monaten des Jahres um 12,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau, befanden sich jedoch noch immer 10,4 Prozent über dem langjährigen Mittel.
Im Biosegment zeigte sich ein gemischtes Bild. Der Absatz von Biokartoffeln ging gegenüber dem Juni 2024 um acht Prozent zurück – ein Rückgang, der aber etwas schwächer ausfiel als im Vorjahr. Insgesamt war das Angebot an Bioware in der ersten Jahreshälfte knapp, insbesondere im klassischen Lebensmitteleinzelhandel, der dabei den größten Rückgang zu verzeichnen hatte.
In Großbritannien wird die Kartoffelernte 2024 auf 5,1 Millionen Tonnen geschätzt – rund 400.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Preise für runde Sorten, die typischerweise für Verpackungen verwendet werden, fielen im Laufe des Jahres stark: Von 35 bis 40 Euro je Dezitonne im Februar auf zuletzt nur noch etwa 15 Euro je Dezitonne.
Für das kommende Jahr 2025 wird in Großbritannien mit einer weiteren Ausweitung der Anbaufläche gerechnet, während die Erträge voraussichtlich auf einem moderaten Niveau bleiben werden. Die Ausfuhrmengen von Speisekartoffeln erreichten zuletzt neue Höchststände, während der Export von verarbeiteten Kartoffelprodukten im Mai vergleichsweise schwach ausfiel.
Die Einfuhrzahlen entwickelten sich uneinheitlich. Bei tiefgekühlten Pommes frites lagen die Importmengen deutlich unter dem Vorjahr, während andere Kartoffelprodukte und -stärken in größerem Umfang eingeführt wurden. Noch im Mai wurden umfangreiche Mengen aus der Ernte 2024 ins Ausland geliefert.
Verarbeitungskartoffeln gingen vor allem in Richtung der Beneluxländer. Gleichzeitig stieg der Export von Speiseware insbesondere nach Italien, Polen und Rumänien. Importe von Frühkartoffeln lagen im Mai etwa 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Geringere Liefermengen aus Ägypten, Spanien und Israel wurden durch leicht gestiegene Einfuhren aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden zum Teil ausgeglichen.
In Frankreich selbst wurde eine deutliche Ausweitung des Kartoffelanbaus festgestellt. Der Anbau von Speise- und Verarbeitungskartoffeln legte dort um über 14 Prozent zu. Für 2025 wird eine um rund 12 Prozent größere Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
