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Düngerpreise stagnieren: Marktsituation in Europa und Weltmarkt

Die Düngerpreise auf dem europäischen Markt verharren derzeit auf einem konstanten Niveau, was hauptsächlich auf die begrenzte Verfügbarkeit zurückzuführen ist. Weltweit nehmen die Preise hingegen ab, was den Druck auf die europäischen Marktpreise erhöht. Es wird erwartet, dass ab April das Angebot steigen und die Preise entsprechend sinken könnten, eine Entwicklung, die auch von den Terminmärkten unterstützt wird.

Trotz der Aussicht auf fallende Preise zeigen die Abgabepreise der Händler noch keine signifikante Veränderung. Im Großhandel nehmen die Preise für Harnstoff weiter ab. Ebenso sind die Preise für Ammoniumnitrat und Kalkammonsalpeter (KAS) aufgrund des Drucks durch die sinkenden Harnstoffpreise rückläufig. Gleichzeitig haben einige Händler die Preise für den momentan knapp verfügbaren Flüssigdünger AHL aufgrund geringer Lagerbestände und verzögerter Importe erneut angehoben.

Die Düngerindustrie und Importeure stehen vor der Herausforderung, den zukünftigen Bedarf der Landwirtschaft genau zu prognostizieren und die Versorgung dementsprechend anzupassen. Diese Situation wird durch die sinkenden Getreidepreise und finanzielle Engpässe in der Landwirtschaft zusätzlich erschwert. Probleme bei ausländischen Lieferungen und in der europäischen Produktion, die unter hohen Gaspreisen leidet, führen zu erheblichen Preisschwankungen bei bestimmten Düngemitteln.

Ein Rückgang der Harnstoffpreise eröffnet derzeit Kaufmöglichkeiten, insbesondere für den Bedarf im April und Mai sowie für inhibierten Harnstoff. Dieser Trend könnte sich auch auf den Markt für Ammonitrat und KAS auswirken. Regionale Engpässe beim Flüssigdünger AHL haben zu Preiserhöhungen für Lieferungen im März und Anfang April geführt. Diese Preissteigerungen beruhen auf den begrenzten Mengen, die für März verfügbar sind, und auf der verzögerten Ankunft von Importen, die für April erwartet werden. Anbieter, die über ausreichende Mengen verfügen, nutzen diese Situation, um die Preise zu erhöhen, was auch die Preisentwicklung im April beeinflussen könnte.

Die Versorgungslage im April ist schwer vorhersehbar, und ein deutlicher Preisrückgang in der zweiten Aprilhälfte hängt von den dann tatsächlich verfügbaren Mengen ab. Bei Ammoniumnitrat und KAS scheint die Marktlage jedoch stabiler zu sein. Obwohl die großen Hersteller noch keine offiziellen Preissenkungen bekannt gegeben haben, finden sich auf dem Markt immer wieder Angebote, die unter den offiziellen Listenpreisen liegen. Der Rückgang der Preise für Ammoniumnitrat und KAS ist vor allem auf die sinkenden Harnstoffpreise und den starken Rückgang der Gaspreise zurückzuführen. Auch die verzögerte indische Ausschreibung hat einen großen Einfluss auf die Preise, da Indien versucht, von den aktuellen Preisrückgängen zu profitieren.

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