Ein autonomes Gespann aus Roboter und Pflug hat auf einem Acker im britischen North Yorkshire Maßstäbe gesetzt. Innerhalb von 24 Stunden bearbeitete ein AgBot 5.115T2 mit einem fünfscharigen Kverneland LO 300/85-Pflug eine Fläche von 20,8 Hektar – ohne Fahrer an Bord.
Der Rekordversuch wurde auf der Birch Farm bei Stonegrave durchgeführt. Dabei zog der AgBot, ausgestattet mit einem Gummiraupenfahrwerk und einer Motorleistung von 156 PS, den Pflug mit einer Furchenbreite von 40 Zentimetern und einer Arbeitstiefe von 22,5 Zentimetern zuverlässig über das Gelände. Lediglich für Wendemanöver am Vorgewende wurde das Tempo gedrosselt, um die Bodenstruktur für den anschließenden Anbau von Mais und Futterrüben optimal vorzubereiten.
Laut den erfassten Telemetriedaten verbrauchte das System während des gesamten Einsatzzeitraums 382,72 Liter Kraftstoff. Umgerechnet entspricht das einem Verbrauch von 18,4 Litern pro Hektar – ein beachtlicher Wert für einen dieselelektrischen Antrieb auf hügeligem Terrain.
Der Maschinenhersteller Kverneland zeigte sich mit der Leistung hochzufrieden. Die Kombination aus dem LO-Pflug und dem autonomen Roboter sei laut Angaben des Unternehmens in der Lage, Arbeiten in der halben Zeit zu erledigen, verglichen mit einem gleichwertig motorisierten Traktor samt Fahrer.
Auch von Seiten des AgBot-Entwicklers AgXeed fiel das Fazit positiv aus. Der Einsatz habe eindrucksvoll bewiesen, dass autonome Systeme nicht nur für einfache, repetitive Aufgaben geeignet sind. Selbst anspruchsvolle Tätigkeiten wie das Pflügen lassen sich durchdacht automatisieren, sofern die Technik entsprechend abgesichert ist.
Zur Einhaltung der Sicherheitsstandards war der AgBot mit mehreren Schutzsystemen ausgestattet. In der Nacht wurde der Betrieb lediglich für eine kurze Pause unterbrochen, um den 375-Liter-Tank des Roboters nachzufüllen und den kontinuierlichen Arbeitseinsatz zu beenden.
Die offizielle Kontrolle der gepflügten Fläche übernahm James Whitty, ein erfahrener Landwirt aus der Region und ehemaliger Direktor der britischen Society of Ploughmen. Die dokumentierten Ergebnisse bestätigten den neuen Weltrekord im autonomen Pflügen.