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Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ruft zum „Mähfreier Mai“ auf

Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG) hat Gartenbesitzer aufgerufen, sich an der Kampagne „Mähfreier Mai“ zu beteiligen, die ihren Ursprung in Großbritannien unter dem Namen „No Mow May“ hat. Die Aktion zielt darauf ab, das Bewusstsein für ökologische Vielfalt in Gärten zu schärfen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

In vielen deutschen Haushalten wird der Rasen oft bis zu zweimal pro Woche gemäht. Dies setzt nicht nur die Besitzer unter sozialen Druck, ihre Rasenflächen ständig in einem „ordentlichen“ Zustand zu halten, sondern mindert auch die ökologische Vielfalt und die Robustheit des Rasens. Die DGG argumentiert, dass ein seltenerer Schnitt keineswegs ein Zeichen von Verwahrlosung, sondern ein Ausdruck ökologischen Bewusstseins ist.

Durch das Weniger-Mähen kann der Rasen in eine artenreiche Wiese verwandelt werden, die eine enorme Bedeutung für die Biodiversität hat. Längeres Gras baut Humus auf, speichert mehr Wasser und bindet mehr CO₂. Zudem ist es widerstandsfähiger und kann trockene Perioden besser überstehen. Eine weitere positive Auswirkung ist die Zunahme der Nektarmenge für bestäubende Insekten, die auf Rasenflächen um das Zehnfache erhöht wird, wenn diese einen Monat lang nicht gemäht werden.

Die DGG empfiehlt, dass die Bundesbürger ihren Rasen erst wieder im Juni oder Juli mähen. Viele Landkreise unterstützen diese Initiative, indem sie die Rasenflächen an öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Verwaltungsgebäuden im Mai nicht beschneiden. Dies gibt Wildkräutern und Blumen die Möglichkeit, zumindest zeitweise ungehindert zu wachsen und bietet Insekten ausreichend Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten.

Experten schätzen, dass auf einer natürlichen Blumenwiese in der Größe eines Basketballfeldes etwa 60.000 Insekten leben können. Diese Zahl unterstreicht das enorme Potential von weniger intensiv gepflegten Grünflächen für die Unterstützung lokaler Ökosysteme und die Förderung der Biodiversität. Die „Mähfreie Mai“ ist somit mehr als eine Gartenbewegung – sie ist ein wichtiger Schritt hin zu einem umweltbewussteren Umgang mit unserem direkten Lebensumfeld.

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