Führende Vertreter großer Agrarverbände in Deutschland zeigen sich offen für eine weitere Mitarbeit in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), machen jedoch eine präzise Definition ihrer Aufgaben zur Bedingung. „Die Zukunftskommission braucht ein klares Mandat und einen konkreten Auftrag“, forderte Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Ohne diese Klarheit befürchtet er, dass die Kommission zu einer reinen Verbändeveranstaltung verkommt. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), betonte ebenfalls die Wichtigkeit, dass die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der ZKL erhalten bleiben und nicht in Frage gestellt werden.
Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv), sprach sich für eine Fortsetzung der Kommissionsarbeit im Sinne von Beständigkeit und Dialog aus. Sie sieht die Notwendigkeit, die bisher von der ZKL erarbeiteten Empfehlungen weiter zu konkretisieren und auszubauen. Die vielen personellen Wechsel und der erhebliche Zeitaufwand der bisherigen Arbeit unterstreichen laut Bentkämper die Bedeutung klar definierter Erwartungen für die Zukunft der Kommission.
Die Initiative zur Fortführung der ZKL geht vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir aus, der die bisher beteiligten Organisationen schriftlich zu einer Weiterarbeit eingeladen hat. Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums erklärte, dass die ZKL sich als interdisziplinäres Gremium aus Vertretern der Interessenverbände und der Wissenschaft bewährt habe. Minister Özdemir sieht in der Zukunftskommission eine wichtige übergreifende Dialogplattform, die insbesondere aktuelle Herausforderungen auf dem Weg zu einer krisenfesten und nachhaltigen Landwirtschaft kontinuierlich beraten soll.
Der Abschlussbericht der ZKL aus dem vergangenen Jahr hat laut Ministerium einen breiten Konsens zwischen den verschiedenen Interessengruppen hergestellt und richtungsweisende Empfehlungen für die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems geliefert. Diese Empfehlungen und die daraus resultierenden Szenarien sind weiterhin handlungsleitend für die Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland. Die Fortführung der ZKL könnte somit eine entscheidende Rolle in der weiteren Gestaltung und Anpassung der Agrarpolitik und -praxis in Deutschland spielen.
