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Trumps geplante Zölle könnten Agrarhandel mit Nordamerika erschweren

Der designierte US-Präsident Donald Trump plant, zu Beginn seiner Amtszeit hohe Zölle auf Importe aus den Nachbarländern und Mexiko zu erheben. Auf seiner Plattform Truth Social erklärte er, dass diese Maßnahme eine Reaktion darauf sei, dass beide Länder seiner Ansicht nach nicht ausreichend gegen Drogenhandel und illegale Einwanderung vorgehen. Die Vereinigten Staaten sind seit 1994 durch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA), welches 2020 vom USMCA-Abkommen abgelöst wurde, mit Kanada und Mexiko verbunden. Trump kündigte an, die Strafzölle würden so lange bestehen bleiben, bis die beiden Länder effektiv verhindern, dass Drogen – insbesondere Fentanyl – und illegale Einwanderer in die gelangen.

Die geplanten Zölle von 25% würden den Agrarhandel zwischen diesen drei Ländern erheblich beeinträchtigen. Es ist zu erwarten, dass Kanada und Mexiko mit eigenen Gegenmaßnahmen reagieren werden. Beide Staaten zählen nach China zu den bedeutendsten Märkten für landwirtschaftliche Exporte aus den USA. Im Fiskaljahr 2023 importierte Mexiko landwirtschaftliche Produkte im Wert von etwa 26,8 Milliarden Euro, Kanada im Wert von 26,5 Milliarden Euro aus den Vereinigten Staaten. Kanada ist zudem der größte Lieferant landwirtschaftlicher Güter in die USA und Mexiko der drittgrößte. Zwischen 2017 und 2021 exportierte Kanada durchschnittlich Agrarprodukte im Wert von 29,4 Milliarden Euro jährlich in die USA, Mexiko lieferte im selben Zeitraum jährlich Produkte im Wert von 24,2 Milliarden Euro, vor allem Obst und Gemüse.

Trump beabsichtigt darüber hinaus, chinesische Waren mit einem Zoll von 10% zu belegen, ebenfalls mit der Begründung, gegen den Drogenhandel vorzugehen. Ein Handelsstreit mit China, Kanada und Mexiko würde somit nicht nur die US-amerikanische Landwirtschaft belasten, sondern auch die Verbraucher, die mit deutlich höheren Preisen für rechnen müssten.

Die US-amerikanischen Landwirte sind stark auf Einwanderer angewiesen. Landwirtschaftsverbände haben daher bereits am Montag an Trump appelliert, die landwirtschaftliche Branche vor den von ihm geplanten Massenabschiebungen zu schützen. Die Lebensmittelproduktion in den USA hängt wesentlich von der Arbeit illegaler Einwanderer ab. Schätzungen des Arbeits- und Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge sind fast die Hälfte der etwa 2 Millionen Landarbeiter in den USA ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung. Ebenso stammen viele Arbeitskräfte in der Milch- und Fleischverarbeitung aus diesem Personenkreis.

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