Anzeige
 

Länder lehnen Ökoregelung für Weidehaltung in Milchviehbetrieben ab

Die Bundesländer haben sich im Bundesrat gegen die Einführung einer neuen Ökoregelung ausgesprochen, die die Weidehaltung in Milchviehbetrieben fördern soll. Sie befürchten, dass diese Maßnahme zu Kürzungen der an die Landwirte führen könnte. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sieht in der geplanten Regelung einen wichtigen Schritt zur Fortentwicklung der Gemeinsamen () in Deutschland. Dennoch stößt das Vorhaben auf erheblichen Widerstand in den Bundesländern.

Der Agrarausschuss hat einen zur Änderung des GAP-Konditionalitätengesetzes und des GAP-Direktzahlungengesetzes abgelehnt, der neue finanziell aufwändige Ökoregelungen für umfasst. Die Mehrheit der Länder vertritt die Meinung, dass die begrenzt verfügbaren Mittel vorrangig als Ausgleich für die Inflation in die Basisprämie einfließen sollten. Obwohl der Ausschuss die Bedeutung des Grünlands für den Klimaschutz und die Biodiversität anerkennt, sieht er in den neuen Ökoregelungen eine potenzielle Gefahr für die Reduktion der Basisprämie, die allen Betrieben zu Gute kommt.

Der Entwurf weist darauf hin, dass die Ökoregelungen im Jahr 2024 bereits stark genutzt werden, was die Notwendigkeit für Änderungen als gering erscheinen lässt. Weitere Bürokratie sei dadurch nur zu erwarten. Zudem existieren in einigen Bundesländern bereits umfassende Fördermaßnahmen für Grünland und Weidehaltung, die durch eine bundesweite Regelung beschnitten werden könnten, was den regionalen Betrieben eher schaden als nutzen würde.

Mit der anstehenden Novellierung des Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes im Rahmen des „Agrarpakets“ der Ampelkoalition soll sichergestellt werden, dass die für zusätzliche Öko-Regelungen benötigten Mittel nicht durch Kürzungen bei der Basisprämie finanziert werden. Stattdessen ist geplant, Mittel zu verwenden, die durch den Rückgang landwirtschaftlicher Flächen in den letzten Jahren frei geworden sind.

Die Gesetze zur Änderung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen sowie weitere agrarrechtliche Vorschriften sollen in der Plenarsitzung des Bundesrates am 27. September behandelt werden. Es wird erwartet, dass die Länderkammer allen drei Gesetzen des Agrarpakets zustimmen wird.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Bundesländer beraten neues Düngegesetz: Wissenschaft übt Kritik

Peter Hauk, der Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, spürt den Zeitdruck. Nachdem zu Jahresbeginn die Gespräche über eine Überarbeitung des Düngerechts mit SPD und...

Neue Schuldenpolitik der Bundesregierung: Risiken für die Agrarpolitik

Die Entscheidung von CDU/CSU und SPD, nach der Bundestagswahl die Schulden zu erhöhen, birgt potenzielle Risiken für die Agrarpolitik. Es steht noch...

CDU/CSU-Team für Arbeitsgruppe Agrar/Umwelt steht fest

Die Unionsparteien CDU und CSU bereiten sich auf die kommenden Koalitionsverhandlungen vor, wobei der Fokus auf den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt liegt....

EU reagiert auf US-Zölle mit eigenen Maßnahmen

Ab dem kommenden Monat wird die Europäische Union Zölle auf amerikanische Produkte im Wert von 26 Milliarden Euro einführen, als Antwort auf...

Koalitionspläne: Neuerungen und Kompromisse für die Landwirtschaft

Die aktuellen Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD haben zu Ergebnissen geführt, die sowohl Erleichterungen als auch Kompromisse für die Landwirtschaft in Deutschland...