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Dänemark plant CO2-Steuer auf Landwirtschaft zur Erreichung von Klimazielen

Dänemark steht kurz davor, als erstes Land weltweit noch in diesem Jahr eine Kohlenstoffsteuer im landwirtschaftlichen Sektor einzuführen. Dieser Schritt ist Teil eines breiteren Klimaschutzpakets, das darauf abzielt, die nationalen Klimaziele zu erreichen. Die Einführung der Steuer erfolgt mit der Unterstützung der Landwirte, die eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Maßnahmen gespielt haben.

Die neue Regelung sieht vor, dass Landwirte, insbesondere in der Fleisch- und , ab 2030 eine Steuer von 300 dänischen Kronen (ca. 40,22 Euro) pro Tonne ihrer Tiere entrichten müssen. Dieser Betrag steigt bis 2035 auf 750 Kronen (ca. 100,55 Euro) an. Als Ausgleich können die Landwirte einen Einkommenssteuerabzug von 60% in Anspruch nehmen. Die Einnahmen aus der Steuer sind für die von Klimaschutzprojekten vorgesehen.

Das Klimaschutzpaket umfasst zudem steuerliche Vorteile für die Landwirte und die Schaffung eines Klimaschutzfonds. Dieser Fonds wird die Wiederbewaldung von 250.000 bis 2045 mit einem Budget von 30 Milliarden Kronen (3,9 Mrd. Euro) unterstützen. Zusätzlich sind Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoffemissionen und der Schutz von mindestens 20% der landwirtschaftlichen Flächen vorgesehen. Ein weiterer Bestandteil des Pakets ist die Förderung der Biokohleproduktion durch Pyrolyse mit einem Budget von 10 Milliarden Kronen (1,3 Mrd. Euro).

Die Vorschläge wurden nach fünfmonatigen Verhandlungen zwischen der Regierung und verschiedenen landwirtschaftlichen und umweltbezogenen Gruppen erarbeitet. Die dänische Wirtschaftsministerin Stephanie Lose bezeichnete die Einigung als „historische Neuordnung und Umstrukturierung der dänischen Land- und Lebensmittelproduktion“. Der Steuerminister Jeppe Bruus betonte, dass diese Maßnahmen Dänemark ermöglichen werden, seine Klimaziele bis 2030 zu erreichen und einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2045 zu machen.

Die Zustimmung des dänischen Parlaments gilt als sicher, und es wird erwartet, dass die Abgeordneten nach der Sommerpause zustimmen werden. Minister Bruus äußerte sich optimistisch, dass Dänemark mit dieser Initiative weltweit als Vorbild für die Einführung einer realen CO2-Steuer in der Landwirtschaft dienen wird.

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