Anzeige
 

CSU-Chef Söder schlägt Bauernverbandspräsident als Agrarminister vor

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder überraschend den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Felßner, als möglichen Bundesminister für Landwirtschaft ins Spiel gebracht. Söder äußerte diesen Vorschlag während einer Pressekonferenz und betonte, dass die CSU im Falle eines Wahlsieges das Landwirtschaftsministerium übernehmen wolle.

Felßner, der bereits seit Jahren Mitglied der CSU ist, jedoch bisher keine höheren politischen Ämter bekleidete, wird sich nun für einen der ersten fünf Listenplätze der CSU bei der Bundestagswahl bewerben. Seit Oktober 2022 führt er den BBV und ist zudem Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Der Agraringenieur betreibt in Lauf an der Pegnitz zusammen mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb.

Das enge Verhältnis zwischen Söder und Felßner, beide stammen aus Mittelfranken, spielte eine Schlüsselrolle bei der Aushandlung des Zukunftspakts für die Landwirtschaft in Bayern, der kurz vor der bayerischen Landtagswahl zwischen der Staatsregierung und dem BBV geschlossen wurde.

Felßner, der im letzten Winter als eine der führenden Figuren der auftrat, könnte der CSU helfen, verlorene Stimmen von Protestwählern zurückzugewinnen. Viele dieser Wähler, darunter auch zahlreiche , hatten sich bei den letzten Wahlen den Freien Wählern oder der zugewandt.

Die Ankündigung von Söder kommt zu einem Zeitpunkt, an dem auch der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, und der stellvertretende bayerische Ministerpräsident ihre Kandidatur für den Bundestag bekannt gegeben haben, um mehrere Direktmandate zu erringen. Die Kandidatur von Felßner könnte somit auch als strategischer Zug gegen die Pläne von Aiwanger verstanden werden. Auf die Nachricht von Felßners Kandidatur reagierte Aiwanger laut Berichten mit den Worten: „Ich dachte, das macht Frau Kaniber.“ Viele hatten erwartet, dass die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die bevorzugte Wahl Söders für das Agrarressort in Berlin sein würde.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Rukwied fordert von neuer Regierung mehr Unterstützung für Landwirte

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), erhebt die Stimme, um von der künftigen Bundesregierung entschiedene Schritte im Bereich der zu...

Reformbedarf in der Agrarpolitik: WLV fordert tiefgreifende Veränderungen

Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), macht sich stark für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik durch die kommende Bundesregierung. Er kritisiert, dass...

CDU, CSU und FDP wollen Heizungsgesetz abschaffen

Die CDU und CSU, unterstützt von der FDP, haben Pläne bekanntgegeben, das kontrovers diskutierte Heizungsgesetz der Ampel-Koalition abzuschaffen. Dieses Gesetz wurde erst...

Agrardiesel, Mercosur, Bürokratieabbau: Wahlprogramm des BSW

Das Bündnis Sahra Wagenknecht () hat seine agrarpolitischen Vorstellungen im Rahmen des Wahlprogramms für die Bundestagswahl am 23. Februar vorgestellt. Obwohl die...

EU und Schweiz erweitern Landwirtschaftsabkommen

Kurz vor Weihnachten einigten sich die Europäische Union und die Schweiz auf eine bedeutende Erweiterung ihres bestehenden Landwirtschaftsabkommens. Dieser Fortschritt betrifft wesentlich...