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Chemischer Pflanzenschutz unverzichtbar für stabile Erträge

Die deutsche Bundesregierung verfolgt neue Richtlinien zur Reduzierung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), weist jedoch darauf hin, dass die Erfahrungen dieses Jahres die Notwendigkeit dieser Mittel für stabile Erträge unterstreichen. Besonders die schlechten Wetterbedingungen – zu viel Regen und zu wenig Sonne – erschwerten die diesjährige Anbausaison erheblich.

Während der Ernte-Pressekonferenz des WLV in Rheda-Wiedenbrück erklärte Beringmeier, dass aufgrund der anhaltenden Niederschläge im Frühjahr viele Felder nicht bestellt und wichtige Pflanzenschutzmaßnahmen nicht umgesetzt werden konnten, da die Felder nicht befahrbar waren. Er äußerte große Bedenken gegenüber den Regierungsplänen, die weitere Einschränkungen im Pflanzenschutz vorsehen. Diese könnten, so Beringmeier, zur Vernichtung ganzer Ernten führen.

Der Beitrag des chemischen Pflanzenschutzes zur Sicherstellung von Versorgung und Qualität der Ernten sei nicht zu unterschätzen, betonte der Präsident des WLV. Das vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgestellte „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ sieht eine Halbierung des chemischen Pflanzenschutzes bis 2030 vor. Dabei sind zwar keine direkten Verbote formuliert, jedoch ist eine Reduktion des Mittelgebrauchs geplant, wobei auch eine Pflanzenschutzsteuer in Erwägung gezogen wird.

Beringmeier wies darauf hin, dass die Landwirtschaft schon seit Jahren erheblich unter den Auswirkungen des Klimawandels leidet. Um auch unter schwierigen Bedingungen Ernten sichern zu können, seien effektive Instrumente wie moderne Züchtungsmethoden, vielfältige Fruchtfolgen, Wassermanagement und Maßnahmen im integrierten Pflanzenschutz unerlässlich. Er forderte mehr Unterstützung von der Politik, die gerade nach den Bauernprotesten zu Beginn des Jahres gefordert ist.

Die Landwirtschaft brauche nun konkrete Taten der Politik, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahlen. Zudem müsse die Politik Lösungen für aktuelle Tierseuchen finden, die viele Tierhalter beunruhigen, wie die Afrikanische Schweinepest, die Blauzungenkrankheit und das Herpesvirus BHV1. Beringmeier betont die Dringlichkeit von tragfähigen Konzepten zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft.

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