Anzeige
 

Bundeskabinett beschließt Liberalisierung des Nutzhanfanbaus

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen zur Liberalisierung des Nutzhanfanbaus verabschiedet, der von Bundesagrarminister Cem Özdemir eingebracht wurde. Ziel dieser Gesetzesinitiative ist es, deutschen Landwirten den Anbau von zu erleichtern und den rechtlichen Rahmen dafür zu liberalisieren, wie aus einer Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und (BMEL) hervorgeht.

Im Kern der Neuregelung steht die Aufhebung der sogenannten Missbrauchsklausel. Bisher musste nachgewiesen werden, dass Hanfpflanzen nicht zu Rauschzwecken verwendet werden, was zu einer restriktiven Handhabung geführt hat. Diese Klausel wird nun abgeschafft, was auch den Indoor-Anbau von Nutzhanf in Gewächshäusern ermöglicht. Die bisherige Regelung wurde als zu streng angesehen und hat laut BMEL viele Bauern und Händler in rechtliche Schwierigkeiten gebracht, da der Ausschluss einer Nutzung zu Rauschzwecken oft schwer nachweisbar war.

Mit der Einführung des Konsumcannabisgesetzes hat die Bundesregierung festgestellt, dass die alte Missbrauchsklausel nicht mehr zeitgemäß ist und somit abgeschafft werden soll. Bundesminister Özdemir unterstrich, dass die Klausel zuvor viele seriöse Nutzhanf-Anbauer kriminalisiert habe und es an der Zeit sei, eine Veränderung herbeizuführen, um die Branche zu stärken und weiterzuentwickeln.

Die Anbaufläche für Nutzhanf lag in Deutschland im Jahr 2023 bei etwa 5.800 , eine Fläche, die sich in den letzten Jahren weniger stark erweitert hat, als von der Bundesregierung erhofft. Dies wird auf wirtschaftliche Hürden und den hohen bürokratischen Aufwand zurückgeführt, den die bisherige Gesetzeslage mit sich brachte. Die strikte Missbrauchsklausel führte zudem zu einem hohen Risiko strafrechtlicher Konsequenzen für die und Händler.

Nutzhanf ist besonders wegen seiner geringen Ansprüche an den Boden, seiner bodenverbessernden Wirkung und seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten geschätzt. Die Samen des Hanfs werden beispielsweise in Lebensmitteln wie Müsli oder zur Herstellung von Speiseöl verwendet, während die Fasern in der Produktion von Baustoffen, Verbundwerkstoffen, Papier und Seilen zum Einsatz kommen. Auch in der Herstellung von Tees, Kosmetikprodukten und Arzneimitteln finden Nutzhanfprodukte Verwendung.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Bundesländer beraten neues Düngegesetz: Wissenschaft übt Kritik

Peter Hauk, der Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, spürt den Zeitdruck. Nachdem zu Jahresbeginn die Gespräche über eine Überarbeitung des Düngerechts mit SPD und...

Neue Schuldenpolitik der Bundesregierung: Risiken für die Agrarpolitik

Die Entscheidung von CDU/CSU und SPD, nach der Bundestagswahl die Schulden zu erhöhen, birgt potenzielle Risiken für die Agrarpolitik. Es steht noch...

CDU/CSU-Team für Arbeitsgruppe Agrar/Umwelt steht fest

Die Unionsparteien CDU und CSU bereiten sich auf die kommenden Koalitionsverhandlungen vor, wobei der Fokus auf den Bereichen Landwirtschaft und Umwelt liegt....

EU reagiert auf US-Zölle mit eigenen Maßnahmen

Ab dem kommenden Monat wird die Europäische Union Zölle auf amerikanische Produkte im Wert von 26 Milliarden Euro einführen, als Antwort auf...

Koalitionspläne: Neuerungen und Kompromisse für die Landwirtschaft

Die aktuellen Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD haben zu Ergebnissen geführt, die sowohl Erleichterungen als auch Kompromisse für die Landwirtschaft in Deutschland...