Das Weidejahr geht zu Ende, und mit dem bevorstehenden Einstallen der Kühe wird es Zeit, die Futterproduktion zu überprüfen und die Bodenfruchtbarkeit zu optimieren. Um die Grundlage für ein produktives neues Jahr zu schaffen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Pläne zur Behebung von Bodenmängeln aufzustellen.
Eine durchdachte Strategie zur Bodenverbesserung ist entscheidend, damit die Flächen im kommenden Jahr genügend Futter für das Vieh liefern. Land ist heute nicht mehr so wertvoll wie früher, da die Besatzdichte aufgrund von Vorschriften wie der Nitrat-Derogation und neuen Einstufungen verringert wurde. Dennoch sollten Landwirte ihre Flächen so wertvoll wie möglich nutzen, um mehr Futter als der Bedarf der Kühe zu produzieren und so eine ausreichende Versorgung sowie eine starke Winterfutterreserve sicherzustellen.
Angesichts steigender Anforderungen an die Düngerausbringung und hoher Preise für Stickstoffdünger ist es umso wichtiger, die Bodenfruchtbarkeit auf ein optimales Niveau zu bringen. Ein Plan zur Bodenpflege ist dafür unerlässlich, wobei in den nächsten Wochen gezielt nach unterdurchschnittlich produktiven Parzellen gesucht werden sollte.
Futterproduktion analysieren
Der erste Schritt zur Bodenanalyse ist die Entnahme von Bodenproben. Für Betriebe, die über 130 kg organischen Stickstoff pro Hektar anwenden, wird ohne Bodenproben ein hoher Phosphorindex angenommen. Damit die tatsächlichen Phosphorbedarfe korrekt ermittelt werden können, sind Bodenproben erforderlich, um die Effizienz der Düngung zu steigern.
Aufzeichnungen über das vergangene Jahr geben Hinweise, welche Weiden während der Weideperiode unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Es gibt mehrere Gründe für unzureichende Leistung – von jungen Flächen, die erst dieses Jahr nachgesät oder mit Klee übergesät wurden, bis hin zu älteren Beständen, die möglicherweise eine Verbesserung benötigen.
Bodenproben sollten mindestens alle zwei Jahre entnommen werden. Sobald die Bodenwerte ermittelt sind, kann ein gezielter Managementplan zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit erstellt werden. Da die Bodenverbesserung Zeit braucht, sollten die am wenigsten fruchtbaren Flächen zuerst ins Visier genommen werden. Auf vielen Betrieben lässt sich die Probenentnahme nur um die Weihnachtszeit herum realisieren, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten – dies sollte mit einem Berater besprochen werden.
Bodenfruchtbarkeit verbessern
Sobald die Analyseergebnisse vorliegen, ist es wichtig, einen Nährstoffmanagementplan zu erstellen. Die Bodenproben geben Hinweise darauf, wo Gülle, Stallmist, Kalk und mineralische Düngemittel für die kommenden Jahre sinnvoll eingesetzt werden sollten. Ein solcher Plan hilft dabei:
- Nährstoffe gezielt dort auszubringen, wo sie benötigt werden,
- Überdüngung und damit unnötige Ausgaben zu vermeiden,
- Umweltbelastungen zu reduzieren und Verschmutzungsrisiken zu minimieren,
- das Wachstum durch optimale Bodenfruchtbarkeit zu maximieren.
Das regelmäßige Nachsäen von Weideflächen ist ein wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Grünlandmanagements. Reseeding sollte vor allem auf Parzellen durchgeführt werden, die einen hohen Anteil an Altgras oder Unkraut aufweisen.
Das Kalken der Flächen ist notwendig, wenn der pH-Wert des Bodens unter die optimalen Werte gefallen ist. Niedrige pH-Werte beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme und wirken sich negativ auf das Graswachstum aus.
Organische Dünger wie Gülle oder Festmist sollten gezielt auf Flächen mit niedrigen Phosphor- und Kaliumwerten ausgebracht werden. Der Aufbau der P- und K-Werte kann variabel lange Zeit und eine angepasste Nährstoffzufuhr erfordern.