Verdichtete Böden stellen eine erhebliche Herausforderung für das Pflanzenwachstum und die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Kulturen dar. Maximilian Rüdt, Pflanzenbauberater bei N.U. Agrar und Leiter eines landwirtschaftlichen Betriebs in Baden-Württemberg, gibt wichtige Tipps zur effektiven Bodenbearbeitung. Eine sorgfältige Untersuchung des Bodens ist essentiell, um Verdichtungen frühzeitig zu erkennen. Diese machen sich oft durch eine veränderte Bodenstruktur bemerkbar: Während krümeliger Boden ideale Wachstumsbedingungen bietet, zeigt sich verdichteter Boden oft hart und bröckelig und verströmt einen muffigen Geruch.
Die negativen Auswirkungen von Bodenverdichtungen auf die Pflanzen sind vielseitig. Verdichteter Boden behindert das Wurzelwachstum, was zu einem eingeschränkten Nährstoff- und Wassertransfer führt und gerade in Trockenperioden das Pflanzenwachstum stark beeinträchtigen kann. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Boden nur bei trockenen Verhältnissen zu bearbeiten und den Reifendruck der Maschinen zu senken, um den Druck auf den Boden zu minimieren. Raupenfahrzeuge können ebenfalls dazu beitragen, die Bodenverdichtung zu reduzieren.
Nach der Bodenbearbeitung ist es wichtig, die Struktur des Bodens wiederherzustellen. Durch den Einsatz eines Packers lässt sich die bearbeitete Schicht effektiv mit dem unteren Boden verbinden und Hohlräume eliminieren. Bei der Auswahl der Geräte, wie zum Beispiel der Schare und des Strichabstands des Grubbers, sollte die spezifische Bodenart berücksichtigt werden. Schmale Schare helfen, Verdichtungen effektiv zu beseitigen, und der Strichabstand muss entsprechend der Bodenbedingungen angepasst werden.
In feuchten Bedingungen sollte von einer Bodenbearbeitung abgesehen werden, um neue Verdichtungen zu vermeiden. Bestehende Verdichtungen sollten zielgerichtet gelockert werden, ohne dabei Erdklumpen an die Oberfläche zu befördern. Es ist von großer Bedeutung, die spezifische Tiefe und Ausdehnung der Verdichtungen zu beachten, um eine nachhaltige Bodenverbesserung zu erzielen.
Nicht alle Bodenarten können sich selbst regenerieren. Während Tonböden durch Quellung und Schrumpfung ihre Struktur verbessern können, benötigen Sandböden eine gezielte Bearbeitung, um Strukturschäden zu beheben. Die Auswahl der richtigen Geräte zur Bodenbearbeitung ist dabei entscheidend. Scharfe und gut gewartete Schare verhindern neue Verdichtungen, und qualitativ hochwertige Packer verbessern die Bodenstruktur zusätzlich.