Der in Asien beheimatete Japankäfer, ein Mitglied der Blatthornkäfer-Familie, stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Land- und Forstwirtschaft dar. Über globale Handels- und Verkehrswege gelangt der Quarantäneschädling nach Europa. Kürzlich wurde er in Basel entdeckt, was nach Aussagen von Dr. Bernhard C. Schäfer vom Julius Kühn-Institut die Gefahr für angrenzende Regionen wie Baden-Württemberg und ganz Deutschland erhöht. Der Käfer schädigt Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln zahlreicher Pflanzen, was verstärkte Präventionsanstrengungen nach sich zieht.
Über 300 Pflanzenarten, darunter wichtige Feldfrüchte wie Mais, Kartoffeln und Spargel sowie Obstbäume und Beerensträucher, zählen zu den potenziellen Wirten des Schädlings. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) weist auf das hohe Risiko hin, dass der Japankäfer sich in Deutschland etabliert. Er nutzt vorzugsweise landwirtschaftliche Flächen für die Eiablage und ist schwierig zu bekämpfen, sobald er sich ausgebreitet hat. In Baden-Württemberg werden bereits spezielle Maßnahmen wie Lockstoff-Fallen eingesetzt, um einer weiteren Verbreitung entgegenzuwirken.
Eingeschleppt wird der Japankäfer oft unbemerkt, etwa an Fahrzeugen oder mit importierten Pflanzen. Die Behörden haben präventive Maßnahmen ergriffen, einschließlich Transportauflagen für Grünabfälle und Erde aus betroffenen Gebieten. Das Julius Kühn-Institut und die Pflanzengesundheitsdienste überwachen die Entwicklung der Situation sorgfältig.
Die Bekämpfung des Japankäfers, einmal etabliert, gestaltet sich äußerst schwierig. Früherkennung durch Landwirte und die Meldung von Verdachtsfällen an den Pflanzenschutzdienst sind entscheidend. Reisende aus betroffenen Regionen müssen strenge Kontrollen beachten und dürfen keine Pflanzen oder Früchte einführen.
In bestimmten Fällen besteht Meldepflicht für den Japankäfer, und es können spezifische Verbote in Kraft treten. Ein Notfallplan ist aktiviert, um die Verbreitung des Schädlings einzudämmen. Weitere Maßnahmen umfassen das Aufstellen von Fallen und die Kontrolle von Versandcontainern.
Der Entwicklungszyklus des Japankäfers kann unter günstigen klimatischen Bedingungen innerhalb eines Jahres von der Eiablage bis zum ausgewachsenen Käfer vollzogen werden. Die Hauptflugzeit dieser Schädlinge ist von Mai bis August, wobei die Weibchen ihre Eier bevorzugt in feuchten Weideflächen ablegen. Die Bekämpfungsmethoden reichen von biologischen über chemische bis hin zu mechanischen Verfahren, wie sie bereits in den USA und Italien praktiziert werden.
