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Milchpreise bleiben 2025 hoch: Molkereien zahlen mehr Geld

Zuletzt sind die Milchpreise spürbar nach oben geklettert, und Marktkenner gehen davon aus, dass das auch im Jahr 2025 Bestand haben wird. Die Vergütungen der Molkereien bleiben in diesem Zuge über den bisherigen Durchschnittsniveaus.

Ein Blick auf die Entwicklung Ende 2024 offenbart, dass für konventionelle (OGT) Milch bis zu drei Cent pro Kilogramm zusätzlich gewährt wurden. Für den Bio-Sektor gab es im November sogar bis zu 3,24 Cent mehr pro Kilogramm, wobei erneut die Molkerei Ammerland die Führung übernimmt, gefolgt von den Milchwerken Oberfranken West und Bayernland.

Nachträgliche Auszahlungen sorgten 2024 bei einigen Betrieben zusätzlich für höhere Einnahmen. Das Deutsche Milchkontor (DMK) gab zum Jahresende beispielsweise einen Bonus von 1 Cent pro Kilogramm Milch aus. In der Bio-Sparte trugen Winterzuschläge, die mehrere Molkereien im Oktober einführten, zu einem spürbaren Plus bei. Der Unterschied zwischen Bio- und konventionellen Preisen fiel gegen Jahresende geringer aus, da er im Oktober bei 8,86 Cent lag.

Gleichzeitig blieb der Auszahlungssatz bis zuletzt auf einem profitablen Niveau, was sich nach Einschätzung vieler Beobachter nicht rasch ändern wird. Gleich zu Beginn des neuen Jahres ist die Milch weiter knapp verfügbar, und die Handelsnotierungen zeigen sich robust. Vom ife-Institut errechnete Werte ergaben für November einen Anstieg von 54,2 auf 55,3 Cent je Kilogramm Milch, also ein Plus von 1,1 Cent oder 2 Prozent. Auch im Dezember bewegten sich Butter, Sahne und Magermilchpulver auf einem hohen Stand, wie die Süddeutsche Butter- und Käsebörse mitteilt.

Offenbar bemühen sich die Molkereien um mehr Milch, da das Angebot nicht ausreicht. Das gilt ebenso für den Bio-Bereich, wo die Nachfrage zunimmt und laut Bioland kaum zusätzliche Mengen verfügbar sind. Trotz der guten Preise planen viele Betriebe jedoch keine umfangreiche Ausweitung der Produktion. Zwar zog die Anlieferung Anfang Dezember etwas an, blieb aber laut der Butter- und Käsebörse unter den Prognosen. Auch beim Milchfett zeigt sich eine knappe Versorgung, selbst wenn aus dem südlichen Raum bereits höhere Fettgehalte gemeldet werden. Branchenexperten erwarten, dass diese Lage 2025 kaum anders sein wird und Erzeuger sich weiter über stabile bis hohe Preise freuen können.

Für Dezember 2024 haben einzelne Molkereien im konventionellen Sektor bereits höhere Auszahlungen angekündigt. Hochwald zahlt beispielsweise zwei Cent pro Kilogramm mehr als im Vormonat. Bio-Betriebe rechnen ebenfalls mit einem Anstieg um bis zu zwei Cent im gleichen Zeitraum. Darüber hinaus berichten mehrere Bio-Molkereien, dass sie ab Januar höhere Verkaufspreise im Handel umsetzen können. Für die Landwirte dürfte sich dadurch in den kommenden Monaten ein allmählicher, aber konstanter Aufwärtstrend bei den Erlösen ergeben.

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