Anzeige
 

Discounter senken Preise für Käseprodukte deutlich

Nach dem Preisrückgang bei Butter reagieren nun auch weitere Molkereiprodukte auf die Marktentwicklung. Mehrere Handelsketten haben ihre Käsepreise spürbar reduziert und setzen damit den Trend sinkender Verbraucherpreise im Milchsegment fort.

Bei Aldi Nord und Aldi Süd kosten verschiedene Schnittkäsesorten wie Gouda, Edamer und Butterkäse ab sofort 2,49 Euro je 400-Gramm-Packung. Zuvor lag der Preis bei 2,99 Euro. Damit ergibt sich eine Preissenkung von bis zu 16 Prozent. Auch Lidl hat die Verkaufspreise angepasst: Dort ist das 600-Gramm-Paket Gouda in Scheiben nun für 3,59 Euro erhältlich, während der Preis zuvor 4,29 Euro betrug. Maasdamer im 300-Gramm-Pack wird nun für 2,39 Euro angeboten statt bisher 2,69 Euro. Die Angaben stammen von den Unternehmen selbst.

Branchenbeobachter rechnen damit, dass auch andere Einzelhändler die Anpassungen der Discounter übernehmen. Die aktuelle Entwicklung knüpft an die bereits im September erfolgten Reduzierungen bei Butter an. Damals hatten große Handelsketten den Preis für das 250-Gramm-Päckchen in zwei Schritten um insgesamt 50 Cent auf 1,49 Euro gesenkt.

Die jüngsten Preisbewegungen haben in Teilen der Branche Diskussionen ausgelöst, da das neue Preisniveau nicht vollständig mit der Lage auf den Rohstoffmärkten übereinzustimmen scheint. Insbesondere die laufenden Vertragsverhandlungen zwischen Molkereien und Handel im Käsesegment werden durch die Preissenkungen der Discounter beeinflusst.

Aldi begründet die Maßnahme mit dem Ziel, Verbraucherinnen und Verbraucher bei wichtigen Lebensmitteln spürbar zu entlasten. Lidl verweist darauf, dass sinkende Rohstoffkosten in Form günstigerer Verkaufspreise weitergegeben werden.

Tatsächlich zeigen die Marktberichte rückläufige Notierungen. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) ist das Angebot an Schnittkäse ausreichend, während die Nachfrage auf normalem Niveau liegt. An der Butter- und Käsebörse in Kempten sanken die Preise für Schnittkäse in dieser Woche um 0,20 Euro pro Kilogramm auf Werte zwischen 3,60 und 3,90 Euro.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung

Die Ukraine und die Europäische Union haben eine Vereinbarung über die Abschaffung eines Teils der Zölle sowie die Erhöhung der Quoten für...

Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss

Frankreich rechnet mit einem Anstieg der Weizenbestände auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Grund dafür ist ein Rückgang der Ausfuhren aufgrund...

Molkereipreise in der EU unter Druck

Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem...

Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang

Umfangreiche Milchmengen, fallende Rohstoffnotierungen und aggressive Preisgefechte im Lebensmittelhandel belasten den Milchsektor zunehmend. Diese Tendenzen schlagen sich mittlerweile auch in den Abrechnungen...

EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste

Die Analyseagentur Expana hat ihre Prognose für die Getreideerzeugung in den Ländern der Europäischen Union für die Saison 2025/26 nach oben korrigiert....