An den internationalen Rohstoffbörsen konnten die Ölpreise am Donnerstag deutlich zulegen. Zum Handelsschluss notierten sie auf einem neuen Zwischenhoch. Gleichzeitig geriet der Euro unter Druck, was dafür sorgt, dass die Heizölpreise hierzulande mit einem klaren Plus ins Wochenende starten.
Derzeit liegt der Juli-Kontrakt für die Nordsee-Sorte Brent bei 63,20 US-Dollar pro Barrel. Gasöl zur Lieferung im Mai wird aktuell mit 600 Dollar je Tonne gehandelt. Der Eurokurs sinkt weiter und bewegt sich heute Morgen bei rund 1,1220 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Auslöser für den Preisanstieg beim Rohöl waren unter anderem die geplanten Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie das angekündigte Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien. Auch die verschärften US-Sanktionen gegen den Iran haben die Märkte nach oben getrieben. Dass das Abkommen zwischen Washington und London weniger weitreichend ausfiel als zunächst angekündigt, hat die Stimmung an den Börsen jedoch nicht getrübt.
Marktbeobachter setzen darauf, dass die US-Regierung insgesamt ihre strikte Linie lockert und weitere Abkommen mit internationalen Partnern anstrebt. Besonders aufmerksam verfolgen sie die Entwicklungen im Verhältnis zwischen den USA und China. Bereits am Wochenende sollen in der Schweiz erste Gespräche stattfinden, um die verhärteten Fronten zu lockern.
Bislang kamen aus Peking eher ablehnende Töne, was nicht zuletzt auf die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen iranische Öl-Exporte zurückzuführen ist. Washington verstärkt den Druck auf Teheran weiter, um dessen Verhandlungsposition zu schwächen. Einziger Faktor, der die Preise am Donnerstag etwas dämpfte, war die Entscheidung Kasachstans, nun doch keine Förderkürzungen in den kommenden Monaten vorzunehmen.
Am Freitagmorgen überraschte China mit starken Außenhandelszahlen. Die Exporte legten im April um 8,1 Prozent zu. Zwar gingen die Importe zurück, jedoch deutlich weniger stark als zunächst erwartet.
Am Devisenmarkt sorgte das Handelsabkommen zwischen Washington und London für Unterstützung des US-Dollars. Der Euro fiel daraufhin auf den tiefsten Stand seit vier Wochen. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass noch weitere Handelsabkommen folgen könnten und halten eine Einigung zwischen den USA und China für denkbar.
Für den deutschen Heizölmarkt bedeutet dies zum Ende der Woche keine Entspannung. Die Preise steigen deutlich an. Erste Berechnungen deuten heute Morgen auf einen Aufschlag von gut einem Cent pro Liter hin. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt hoch, was sich bereits in verlängerten Lieferzeiten widerspiegelt. Regional müssen Kunden inzwischen mit Wartezeiten von bis zu zwei bis drei Monaten rechnen. Nach wie vor gilt der Rat, auf dem aktuell niedrigen Preisniveau der vergangenen drei Jahre zu bestellen.
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