Der US-amerikanische Landtechnikhersteller AGCO hat eine langjährige Auseinandersetzung mit dem indischen Unternehmen Tractors & Farm Equipment Limited (TAFE) beendet. Nach Angaben von stock3.com reagierte die Börse auf diese Nachricht mit einem deutlichen Kursanstieg: Am 1. Juli legte die AGCO-Aktie um 4,7 Prozent zu.
Im Zuge der Einigung hat AGCO seinen Anteil von 20,7 Prozent an TAFE für rund 260 Millionen US-Dollar an das indische Unternehmen zurückgegeben. Zusätzlich übertrug AGCO die Markenrechte für Massey Ferguson in den Märkten Indien, Nepal und Bhutan an TAFE. Im Gegenzug behält TAFE zwar seine bestehende Beteiligung von 16,3 Prozent an AGCO, verpflichtet sich jedoch vertraglich, diesen Anteil nicht aufzustocken und bei künftigen Hauptversammlungen im Einklang mit den Empfehlungen des AGCO-Vorstands abzustimmen.
Alle anhängigen juristischen Auseinandersetzungen zwischen AGCO und TAFE wurden im Rahmen der Vereinbarung beendet. Bestehende Lieferverträge zwischen den beiden Unternehmen bleiben unverändert bestehen. Trotz des Verkaufs der Markenrechte in Südasien sichert sich AGCO bestimmte Schutzmechanismen für die Marke Massey Ferguson. Wesentliche Auswirkungen auf die Bilanz erwartet der Konzern durch die Regelung nicht.
Die Einigung kommt in einer bewegten Phase für AGCO. Nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr 2020 konnte sich die Aktie innerhalb kurzer Zeit deutlich erholen. Der Kurs stieg um mehr als 340 Prozent und erreichte ein neues Rekordhoch, bevor es über mehrere Jahre hinweg zu einer Konsolidierungsphase kam.
Ende März 2024 fiel die Aktie noch einmal bis auf 74 US-Dollar, bevor eine klare Gegenbewegung einsetzte. Die Notierung kletterte rasch zurück in den Bereich zwischen 106 und 110 US-Dollar – ein Kursniveau, das als wichtige technische Hürde gilt. Mit dem Anstieg vom 1. Juli durchbrach die Aktie eine mittelfristige Abwärtstrendlinie. Sollte sich der Ausbruch über 110 US-Dollar stabilisieren, könnte aus charttechnischer Sicht eine neue, langfristige Aufwärtsbewegung beginnen.
