Anzeige
 

Übernahmeverfahren der Grasdorf GmbH durch die Pneuhage-Gruppe

Die Grasdorf GmbH, ein renommierter Anbieter und Produzent von Spezialreifen und -rädern in der Landwirtschaftsbranche, hat bereits im Juni 2024 Insolvenzantrag gestellt. Die Firma ist bekannt für den Handel mit namhaften Reifenmarken sowie für die Herstellung von Spezialrädern für landwirtschaftliche Maschinen. Die Pneuhage-Gruppe aus Karlsruhe hat Interesse an einer Übernahme angemeldet, die zum 1. Januar 2025 vollzogen werden soll. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Kartellamtes sowie die Bewilligung durch die zuständigen Gremien.

Die Landtechnikbranche erlebte im Jahr 2024 einen erheblichen Umsatzrückgang, was zu mehreren Insolvenzen führte. Auch große Hersteller wie Fendt, Claas und Pöttinger mussten aufgrund dieser wirtschaftlichen Schieflage Mitarbeiter entlassen oder Kurzarbeit anmelden. Im speziellen Fall von Grasdorf kam es zu einem Insolvenzantrag durch die Grasdorf GmbH und die Grasdorf-Rad GmbH, was ein Eigenverwaltungsverfahren beim Amtsgericht Hildesheim nach sich zog. Als vorläufige Sachwalter wurden zwei Anwälte der PLUTA Rechtsanwalts GmbH bestellt.

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Grasdorf wurden durch einen Rückgang der Umsätze in Verbindung mit steigenden Energie- und Produktionskosten verursacht. Das Unternehmen, das seit 1981 besteht und seinen Sitz in Holle, Niedersachsen, hat, beschäftigt insgesamt 106 Mitarbeiter. Die Grasdorf GmbH vertreibt Reifen für Landmaschinen und andere Gewerbe, während die Grasdorf-Rad GmbH auf die Produktion von Standard- und Spezialfelgen spezialisiert ist.

Trotz der Insolvenz sollen der Geschäftsbetrieb und die Belieferung der Kunden ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Erwin Schwab, Geschäftsführer der Pneuhage-Gruppe, betonte die Bedeutung von Grasdorf für den Bereich Spezialreifen und -räder und würdigte die langjährige Erfahrung des Unternehmens. Joachim Wolf, Geschäftsführer von Grasdorf, hob die Zuverlässigkeit und Stärke der Pneuhage-Gruppe als Übernahmepartner hervor und wertete dies als positives Signal für die Beschäftigten.

Die geplante Übernahme ist Teil der Anstrengungen, den Betrieb zu sanieren und eine zukunftsfähige Ausrichtung zu sichern. Während der Übergangsphase bis zur endgültigen Übernahme sind bereits Maßnahmen getroffen worden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Sicherstellung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter durch Insolvenzgeld für drei Monate.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

Wegweisendes Urteil: Genossenschaften dürfen Agrarland kaufen

Das Oberlandesgericht Hamm hat in einem bemerkenswerten Verfahren zugunsten einer Tochtergesellschaft der Genossenschaft Kulturland geurteilt. Die Richter befanden den Erwerb von Ackerland...

Windenergiefirma Eno Energy meldet Insolvenz an

Das dritte Jahr der Abschwächung in der Windenergiebranche hat ein weiteres Opfer gefordert. Die Eno Energy GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen...

BASF sucht Partner für Enzym-Sparte

Der Chemiekonzern BASF möchte seinen Geschäftsbereich für Futtermittel-Enzyme mit Hilfe externer Partner weiterentwickeln. Das Unternehmen prüft verschiedene strategische Möglichkeiten für diesen Bereich,...

Insolvenzwelle in US-Agrarsektor

In den Vereinigten Staaten endet eine Phase ungewöhnlich niedriger Insolvenzen in der Landwirtschaft. Nach aktuellen Zahlen der Federal Reserve Bank of Minneapolis...

Edeka: Ab 2030 nur noch Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen

Der Lebensmittelhändler Edeka hat angekündigt, bis Ende 2030 in seinen Eigenmarken ausschließlich Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen anzubieten. Die Umstellung soll sich auf...