Anzeige
 

Holzpreise in der Krise: Verträge nur kurzfristig möglich

Die Holzbranche in Deutschland erlebt derzeit eine schwierige Phase, bedingt durch die anhaltende Wirtschaftskrise und eine stagnierende Baukonjunktur. Waldbesitzer stehen vor besonderen Herausforderungen, da sie meist nur kurzfristige Verträge mit Sägewerken abschließen können. Ende August zeigte sich die Nachfrage der Sägewerksindustrie zurückhaltend, was die Absatzmöglichkeiten für Schnittholz und insbesondere Bauholz stark einschränkt.

Laut Waldbesitzerverbänden sind die Vertragsverhandlungen mit Sägewerken derzeit besonders problematisch, was zu überwiegend kurzfristigen Vertragslaufzeiten führt. Die Preise für Fichtenholz sind im August stabil geblieben, obwohl leichte Rückgänge im Vergleich zum zweiten Quartal verzeichnet wurden. Aktuell bewegen sich die Preise für Fichten-Fixlängen im Hauptsortiment Fichte B/C, Stärkeklasse 2 b+, zwischen 80 und 85 Euro pro Festmeter. Frisches Fichtenholz wird nur in geringen Mengen verkauft, und für nicht vertraglich festgelegte Mengen werden oft niedrigere Preise erzielt. Der relativ stabile Exportmarkt bietet jedoch etwas Unterstützung für die Binnenmarktpreise.

Auch bei Kiefernholz ist die Nachfrage verhalten, während die Preise weitgehend unverändert bleiben. Regional lassen sich minderwertige Qualitäten wie Dürreholz und Palettenholz etwas besser vermarkten. Die Nachfrage nach Energieholz, sowohl Brennholz als auch Hackschnitzel, hat zuletzt nachgelassen, was zu deutlichen Preisrückgängen führte. Laut den neuesten Daten von Destatis sanken die Preise für Energieholz im Juni um 6 % im Vergleich zum Vorjahr und um etwa 15 % im Jahresvergleich.

Zusätzliche Mengen außerhalb von Langzeitverträgen lassen sich derzeit schwer vermarkten, und die Preise für Nadelindustrieholz sind ebenfalls rückläufig. Destatis-Daten zeigen einen Rückgang von 2 % im Vergleich zum Vormonat und 19 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Erzeugerpreise für Laubschnittholz sind zuletzt spürbar gefallen. So meldet Destatis für Buchenholz im Juni Preise, die um 14 % niedriger sind als im Vorjahr und knapp 4 % niedriger als im Mai. Bei Eichenholz wurde ein Preisrückgang von fast 11 % im Vergleich zum Vorjahr und 1 % im Vergleich zum Vormonat festgestellt.

Weitere Energie-Nachrichten

Holzbriketts: Eine clevere Alternative zu teurem Brennholz

Die Preise für Brennholz sind vor der neuen Heizsaison 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im langjährigen Vergleich sind hochwertiges Buchen-...

CO2-Abgabe steigt weiter – Landwirte müssen mehr zahlen

Der Bundestag beschloss Ende Januar 2025 das TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz 2024, mit dem die europäische Emissionshandelsreform ins nationale Recht übertragen wird. Bereits 2025 kletterte...

Heizöl so günstig wie lange nicht

An den weltweiten Rohstoffbörsen verzeichnen die Notierungen für Öl erhebliche Rückgänge und erreichen damit Tiefststände, wie sie seit etlichen Monaten nicht mehr...

SuedLink: Letzte Baugenehmigung erteilt

Das SuedLink-Projekt, das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende, wird nun in allen sechs Bundesländern gebaut. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Gerstungen bis...

Namibia-Projekt: RWE steigt aus Wasserstoff aus

Der Energiekonzern RWE wollte in Namibia großflächig Wasserstoff herstellen lassen und nach Deutschland bringen. Das als Vorzeigevorhaben angekündigte Projekt ist nun gestoppt...