Im laufenden Jahr bewegen sich die Ferkelpreise in Europa weitgehend im erwarteten Rahmen. Der Markt folgt dabei dem bekannten saisonalen Verlauf: Nach einem deutlichen Preisanstieg im Frühjahr setzte zu Beginn der Sommerferien eine spürbare Abschwächung ein.
Anfang Juli sank die Nord-West-Notierung um rund zehn Euro – ein Rückgang, der deutlicher ausfiel als angenommen. Die dänische Organisation Danske Svineproducenter hat daraufhin ihre Preisprognosen für das dritte und vierte Quartal 2025 leicht nach unten angepasst.
Für das kommende Jahr deutet sich dennoch ein moderater Aufwärtstrend an. Nach aktuellen Einschätzungen soll die Nord-West-Notierung im Jahresdurchschnitt 2026 bei rund 63,25 Euro je Ferkel liegen. Das entspricht einem Zuwachs von etwa fünf Prozent gegenüber dem laufenden Jahr.
Auch bei der Preisentwicklung für Schlachtschweine wird eine leicht positive Tendenz erwartet. Die durchschnittliche Notierung für Schlachtschweine wird laut Danske Svineproducenter im Jahr 2026 voraussichtlich bei 1,91 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht liegen.
Der Marktverlauf bei Ferkeln bleibt eng mit den Erlösen aus der Schlachtung verbunden. Trotz saisonaler Schwankungen zeichnet sich ein insgesamt stabiles Umfeld ab. Die strukturellen Rahmenbedingungen in Europa lassen darauf schließen, dass sich die Marktverhältnisse auch im kommenden Jahr nicht grundlegend verändern werden.
Die aktuellen Bestandszahlen in der Schweinehaltung deuten für 2025 auf eine stabile Produktion hin. Für 2026 wird hingegen ein leichter Rückgang erwartet. Der Rückgang steht in Verbindung mit politischen Rahmenbedingungen, die gezielt auf mehr Tierwohl und eine nachhaltigere Erzeugung ausgerichtet sind. Auch das weiterhin bestehende Risiko der Afrikanischen Schweinepest wirkt sich dämpfend auf Investitionen aus.
In bestimmten Regionen Europas, insbesondere in den Niederlanden und Belgien, führen staatlich organisierte Programme zum freiwilligen Rückkauf von Stallkapazitäten zu einem gezielten Produktionsabbau. Dies wird die Gesamtmenge an Ferkeln und Mastschweinen in den kommenden Jahren weiter begrenzen.
Der Exportmarkt außerhalb der EU zeigt sich weiterhin aufnahmefähig. Selbst mögliche Handelsmaßnahmen, wie etwa von Donald Trump angekündigte Zölle, dürften kaum Einfluss auf den Schweinefleischmarkt haben. Der Anteil europäischer Exporte in die Vereinigten Staaten ist gering. Sollte jedoch amerikanisches Schweinefleisch durch neue Zölle in Asien weniger konkurrenzfähig werden, könnten sich für europäische Anbieter neue Exportchancen eröffnen.
