Die internationalen Warenterminmärkte haben gestern erneut Verluste bei den Ölpreisen verzeichnet. Besonders die Gasöl-Notierungen fielen auf ein Langzeittief, was voraussichtlich zu sinkenden Heizölpreisen führen wird. Die Oktober-Kontrakte für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ stehen aktuell bei 78,90 Dollar pro Barrel, und eine Tonne Gasöl zur Lieferung im September wird derzeit für 688 Dollar gehandelt. Der Euro zeigt im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls leichte Verluste und notiert am Morgen bei etwa 1,1130 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Trotz der unerwarteten Abbauten in den Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) und der Schließung weiterer Ölfelder in Libyen, begannen die Rohölpreise gestern mit signifikanten Abschlägen. Die später am Tag veröffentlichten Daten des US-Energieministeriums (DOE) zeigten kein einheitliches Bild: Der Rückgang der Rohölvorräte um 0,8 Millionen Barrel lag sowohl unter den Erwartungen als auch unter dem vorherigen API-Wert, während bei den Destillaten sogar ein Anstieg von 0,3 Millionen Barrel verzeichnet wurde und nur der Benzinbestand stärker als erwartet um 2,2 Millionen Barrel sank. Dennoch zeigte die Gesamtnachfrage nach Öl einen deutlichen Anstieg auf 21,6 Millionen Barrel pro Tag – der höchste Wert des Jahres.
Die Reaktionen auf diese gemischten Daten waren unterschiedlich: Während die Gasöl-Futures auf den niedrigsten Stand seit fast 16 Monaten fielen, teilweise bedingt durch Berichte der Internationalen Energieagentur (IEA) über eine sehr schwache Nachfrage nach Mitteldestillaten in den OECD-Ländern, die sogar drei Prozent unter dem Niveau des Corona-Jahres 2020 liegt.
Auf dem Devisenmarkt verlief der Handel gestern eher ruhig, da die Marktteilnehmer auf wichtige wirtschaftliche Daten warten, die heute veröffentlicht werden, darunter der deutsche Verbraucherpreisindex, das US-Bruttoinlandsprodukt und neue US-Arbeitsmarktdaten. Weitere wichtige Daten wie der EU-Verbraucherpreisindex und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex werden morgen erwartet.
In Deutschland beginnen die Heizölpreise aufgrund der fallenden Gasöl-Futures mit weiteren Preisnachlässen. Die ersten Berechnungen deuten auf einen Rückgang von etwa einem halben bis einem Cent pro Liter hin, wodurch die Preise erneut die Tiefstände von Anfang Juni und der vergangenen Woche erreichen könnten. Trotz der sinkenden Preise bleibt die Nachfrage hoch, was zu verlängerten Lieferzeiten von mehreren Wochen führt.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.