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Gerstenernte im Rheinland: Niedrigere Erträge als erwartet

Die diesjährige Gerstenernte im Rheinland bleibt hinter den Erwartungen zurück. Während die Region mit übermäßigem Regen zu kämpfen hatte, war der vergangene Juni global gesehen der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Diese extremen Wetterbedingungen wirken sich deutlich auf die Ernteergebnisse aus.

Seit der letzten Woche läuft die Wintergerstenernte auf Hochtouren. In Brandenburg sind die Erträge unterdurchschnittlich, während die Landwirte in Baden-Württemberg zufriedener sind. Im Rheinland berichten zahlreiche Bauern dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) von enttäuschenden Erträgen. Diese liegen mehr als 10% unter dem regionalen Durchschnitt von etwa 83 dt/ha. Auch die Qualität der Ernte ist dieses Jahr schlechter, oft unter 60 kg/hl.

Die anhaltenden Regenfälle und die ungewöhnlich feuchte Witterung haben die Wachstumsbedingungen der Gerste erheblich verschlechtert. Bereits im Herbst 2023 führten die kontinuierlichen Niederschläge zu schwierigen Aussaatbedingungen. Diese extremen Wetterlagen stellen eine immer größere Herausforderung für die Landwirtschaft dar, weshalb praxisgerechte Regelungen im Bereich Pflanzenschutz und Düngung dringend notwendig sind.

Der vergangene Juni war weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, mit Temperaturen, die 1,5 Grad über dem durchschnittlichen Juniwert der Jahre 1850 bis 1900 lagen. Dies war der zwölfte Monat in Folge, der diese 1,5-Grad-Schwelle erreichte oder überschritt. Klimaexperten sind der Meinung, dass die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze kaum noch möglich ist.

Im Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 lag die globale Temperatur 1,64 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Jeder Monat in diesem Zeitraum war weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die durchschnittliche Oberflächen-Lufttemperatur im Juni betrug 16,66 Grad, 0,67 Grad über dem Juni-Durchschnitt von 1991 bis 2020.

In Europa war der Juni 2024 der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders heiß war es im Südosten des Kontinents und in der Türkei, während die Temperaturen in Westeuropa, Island und Nordwestrussland nahe oder unter dem Durchschnitt lagen. In Island, Mitteleuropa und weiten Teilen Südwesteuropas war der Juni feuchter als gewöhnlich, was zu Überschwemmungen in mehreren Regionen führte.

Auch außerhalb Europas stiegen die Temperaturen in einigen Gebieten über den Durchschnitt. Der Wetterbericht zeigt eine vorübergehende Beruhigung, nachdem hochsommerliche Luftmassen subtropischen Ursprungs vorherrschten. Gewitter und Schauer können weiterhin auftreten, mit teilweise starken Regenfällen und Unwettergefahr.

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