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Ziegenüberbevölkerung auf italienischer Insel: Adoptionsprogramm

Die italienische Insel Alicudi, nördlich von Sizilien gelegen, steht vor einem ungewöhnlichen Problem: Eine rapide wachsende Ziegenpopulation bedroht die lokale Flora und Fauna. Aktuell gibt es auf der Insel sechsmal so viele Ziegen wie Menschen. Dies führte zu einer außergewöhnlichen Maßnahme der lokalen Behörden, um der Überpopulation Herr zu werden.

Vor etwa 20 Jahren brachte ein Landwirt die ersten Ziegen auf Alicudi. Nachdem er sie in die Freiheit entließ, vermehrten sie sich unkontrolliert. Heute leben mehr als 600 wilde Ziegen auf der Insel, während die menschliche Bevölkerung nur etwa 100 Personen umfasst. Die Ziegen verursachen erhebliche Schäden, indem sie nahezu alles fressen, was ihnen in den Weg kommt – von Gartenpflanzen bis hin zu gefährdeten heimischen Gewächsen.

Die Situation hat nun eine drastische Reaktion des Bürgermeisters nach sich gezogen. Er hat ein sogenanntes „Adoptionsprogramm“ ins Leben gerufen, das es jedem erlaubt, bis zum 10. April bis zu 50 Ziegen einzufangen und mitzunehmen. Interessierte müssen lediglich per E-Mail einen Antrag bei der lokalen Verwaltung einreichen und eine Stempelgebühr von 16 Euro entrichten. Die einzige Bedingung ist, dass die Tiere per Boot von der Insel transportiert werden müssen.

Der Bürgermeister betonte in einem Interview mit CNN, dass es keine Rolle spiele, ob die Personen Erfahrung in der Ziegenhaltung hätten. Entscheidend sei nur, dass die Ziegen von der Insel gebracht werden. Die Resonanz auf dieses Programm ist groß, da der Marktwert einer einzelnen Ziege etwa 200 Euro beträgt. Dies erklärt das hohe Interesse, das bereits zu vielen Anfragen geführt hat.

Diese unkonventionelle Maßnahme soll helfen, das ökologische Gleichgewicht auf Alicudi wiederherzustellen und gleichzeitig die lokale Bevölkerung vor weiteren Schäden durch die Ziegenpopulation zu schützen.

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