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Milliarden-Deal: Bunge übernimmt Viterra von Glencore

Der Rohstoffkonzern Bunge hat einen bedeutenden Schritt im internationalen Getreidehandel gemacht: Für die Übernahme von Viterra, der Agrarhandelstochter des Schweizer Rohstoffriesen Glencore, zahlt Bunge mehrere Milliarden. Der Deal beinhaltet sowohl Barzahlungen als auch Aktienanteile.

In einem der größten Transaktionen der Branche hat die US-amerikanische Bunge Ltd. jetzt offiziell bestätigt, dass sie 50 Prozent der Anteile an Viterra erwirbt. Der Kaufpreis, der im jüngsten Halbjahresfinanzbericht von Glencore veröffentlicht wurde, setzt sich zusammen aus 1 Milliarde US-Dollar (916 Millionen Euro) in bar und Aktien im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro). Insgesamt summiert sich der Wert der Transaktion auf etwa 3,8 Milliarden Euro.

Die Übernahme wurde Anfang August von der EU-Kommission genehmigt, allerdings unter strengen Auflagen: Bunge und Viterra müssen zur Einhaltung der wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen in der EU ihr Ölsaaten-Geschäft in Ungarn und Polen sowie einige dazugehörige Logistikaktivitäten veräußern. In anderen Regionen, wie Kanada, steht die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden noch aus. Glencore erwartet jedoch, dass der im Juni 2023 angekündigte Verkauf in den kommenden Monaten abgeschlossen werden kann.

Die finanzielle Injektion kommt für Glencore zu einem kritischen Zeitpunkt. Trotz eines Umsatzwachstums von 9 Prozent auf 117,1 Milliarden US-Dollar (107,3 Milliarden Euro) im ersten Halbjahr 2024, hat der Konzern mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Margen wurden durch den deutlichen Rückgang der Energie- und Rohstoffpreise nach den Marktstörungen der Jahre 2022 und 2023 stark belastet. Das EBITDA sank um ein Drittel auf 6,3 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro). Nach einem Nettogewinn von 4,5 Milliarden US-Dollar (4,2 Milliarden Euro) im ersten Halbjahr 2023 musste Glencore im ersten Halbjahr 2024 einen Nettoverlust von 233 Millionen US-Dollar (213 Millionen Euro) hinnehmen, zu dem wesentlich eine Wertminderung in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar (916 Millionen Euro) beitrug.

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