Im Jahr 2023 erlebte der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland einen historischen Umsatzanstieg, wobei die Einnahmen erstmals die Schwelle von 200 Milliarden Euro überstiegen und sich auf insgesamt 204,5 Milliarden Euro beliefen. Dies entspricht einem Wachstum von nahezu 5 Prozent gegenüber den 195 Milliarden Euro des Vorjahres. Besonders die Discounter wie Aldi oder Lidl profitierten von dieser Entwicklung und verzeichneten mit einem Umsatz von 94,6 Milliarden Euro ein Plus von fast 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Supermärkte steigerten ihren Umsatz auf 86,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 4,3 Prozent gegenüber 2022 entspricht.
Obwohl diese Zahlen für den Einzelhandel ermutigend sind, spiegeln sie nicht die Situation der Landwirte wider. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind im gleichen Zeitraum gesunken, was die Einnahmesituation für die Erzeuger verschlechtert. Nach einem deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise bis zum Jahr 2022 mit einem Höhepunkt von 141 Punkten, sank der Index im Jahr 2023 leicht auf 140,8. Trotz der rückläufigen Tendenz gibt es 2024 einen Lichtblick für die Landwirtschaft: Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse sind bis Juni 2024 um 3,2 Prozent gestiegen, mit einem Preisanstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, was den Index auf 145,9 Punkte hebt.
Diese Entwicklungen zeigen ein gemischtes Bild des Marktes: Während der Lebensmitteleinzelhandel floriert, stehen die Landwirte vor finanziellen Herausforderungen aufgrund fallender Erzeugerpreise. Dieser Trend deutet darauf hin, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Verbraucher verstärkt auf preisgünstige Angebote der Discounter setzen, was den Druck auf die Erzeuger weiter erhöht.