Die Südzucker AG, Europas größter Zuckerproduzent, hat eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2024/25 ausgesprochen und ihre Gewinnerwartungen deutlich nach unten korrigiert. Als Hauptgründe für die pessimistischere Prognose nennt das Unternehmen die üppigen Rübenernten in der EU sowie die sinkenden Zuckerpreise auf globaler und europäischer Ebene. Der Preis für Zucker ist auf dem Londoner Terminmarkt in den letzten zwölf Monaten um circa 20 Prozent gefallen und liegt aktuell bei etwa 520 US-Dollar pro Tonne.
Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat bereits auf diese Entwicklung reagiert und die Preise für Haushaltszucker gesenkt, was sich insbesondere in der bevorstehenden Weihnachtsbäckerei-Saison bemerkbar machen wird. So hat beispielsweise Lidl den Preis für eine 1-Kilogramm-Packung Zucker von 1,49 Euro auf 0,99 Euro reduziert. Ähnliche Preissenkungen wurden auch bei Aldi Nord und Aldi Süd verzeichnet, wo der Preis für die gleiche Menge jetzt 89 Cent beträgt. Andere große Einzelhandelsketten sind diesem Beispiel gefolgt und haben ebenfalls die Zuckerpreise gesenkt, einschließlich einer Reduktion des Preises für Puderzucker bei Lidl um 10 Cent auf 0,39 Euro für eine 250-Gramm-Packung. Auch der Verkaufspreis für Würfelzucker in der 1-Kilogramm-Packung wurde von 1,69 Euro auf 1,29 Euro gesenkt.
Die jüngste Gewinnwarnung von Südzucker lässt erwarten, dass das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2024/25 einen operativen Verlust im Zuckersegment hinnehmen muss. Dies steht in starkem Kontrast zu dem Gewinn von 558 Millionen Euro, der im Vorjahr noch in diesem Bereich erwirtschaftet wurde. Das erwartete Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird nun auf zwischen 550 und 650 Millionen Euro geschätzt, verglichen mit einer früheren Prognose von 900 bis 1.000 Millionen Euro.
Die Aktien von Südzucker haben bereits mit einem Preisrückgang von rund 4 Prozent auf diese Ankündigung reagiert. Zusätzliche Unsicherheiten im Verkaufs- und Beschaffungsmarkt werden durch die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten verstärkt. Das Unternehmen hebt hervor, dass die zollfreie, aber mengenmäßig begrenzte Einfuhr von Agrarprodukten aus der Ukraine sowie die anhaltenden Kriegsfolgen im Nahen Osten die Marktsituation weiterhin destabilisieren.