Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown kämpft mit wirtschaftlichen Problemen und überdenkt daher seine global orientierte Marktstrategie. CEO Jais Valeur erklärte in einem Interview mit dem Branchenmagazin Agriwatch, dass DC sein Geschäftsmodell, bei dem rund die Hälfte der Waren auf den Weltmärkten vertrieben werden, stark in Frage stellt.
Das genossenschaftliche Fleischunternehmen sieht seine Zukunft eher auf den EU-Märkten. Hier können durch die Vermarktung von klimafreundlich erzeugtem Schweinefleisch zusätzliche Erlöse generiert werden. Valeur betont jedoch, dass ein solcher Kurswechsel Jahre dauern wird und sich erst mit Verzögerung auf die wirtschaftlichen Zahlen auswirken wird.
Die Genossenschaftsmitglieder haben in den letzten Monaten regelmäßig Kritik an der Konzernleitung geäußert, insbesondere aufgrund der aus ihrer Sicht schwachen Schweinepreise. DC hatte sich das Ziel gesetzt, dass die Mitgliedsbetriebe einen besseren Schweinepreis erhalten als ihre Berufskollegen in anderen EU-Ländern mit starker Schweineproduktion. Im Geschäftsjahr 2022/2023 lag der Schweinepreis jedoch deutlich unter dem Referenzpreis.
Um die Wettbewerbsfähigkeit von DC zu verbessern, plant Valeur, den Export in Drittländer zu reduzieren. Die Möglichkeiten für einen profitablen Export nach China sind aufgrund der Afrikanischen Schweinepest begrenzt. Zudem haben neue Konkurrenten wie die USA, Brasilien und Spanien, wo aufgrund niedriger Arbeitskosten günstig produziert wird, die Wettbewerbssituation verschärft.
Langfristig strebt Danish Crown an, nur noch 20 bis 30 % seiner Produkte auf den globalen Märkten zu verkaufen und verstärkt auf den europäischen Markt zu setzen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Vermarktung klimaschonender, hochverarbeiteter Schweinefleischprodukte wie Pizzabeläge oder verschiedene Speckvarianten. Trotz der Herausforderungen in der Umsetzung dieser Strategie ist Valeur zuversichtlich, die Position von DC auf dem Markt zu stärken.