Anzeige
 

Forderung nach Entschädigung für Blauzungenkrankheit-Betroffene

Die Interessenvertretung „Freie Bauern“ fordert eine Entschädigung aus der Tierseuchenkasse für Betriebe, die von der betroffen sind. Durch die aktuelle Lage erleiden viele erhebliche Verluste an Nutztieren und eine Verminderung der Erträge in der . Reinhard Jung, Politikreferent der Freien Bauern und aus Brandenburg, schlägt vor, zumindest diejenigen Tiere zu entschädigen, die aufgrund der Blauzungenkrankheit gestorben sind oder eingeschläfert werden mussten.

Jung betont, dass die Solidargemeinschaft der Tierseuchenkasse jetzt ihren stark betroffenen Mitgliedern zur Seite stehen sollte. Eine solche Entschädigung könne zwar nicht den Verlust an Milchleistung oder den zusätzlichen Arbeitsaufwand ausgleichen, jedoch würde sie eine schnelle und unbürokratische Hilfe darstellen, die mit dem guten Willen aller Beteiligten leicht umsetzbar sei. Die Bundesländer seien nun gefordert, rasch die notwendigen rechtlichen Grundlagen für diese Maßnahme zu schaffen.

Die „Freien Bauern“ zeigen sich verwundert darüber, dass die Entschädigungsregelung über die Tierseuchenkasse, die vor 15 Jahren während des letzten Ausbruchs des Blauzungenvirus (BTV) bestand, inzwischen abgeschafft wurde. Gleichzeitig werden beträchtliche finanzielle Ressourcen in die Überwachung und Bekämpfung weniger bedeutender Krankheiten investiert.

Positiv sieht Jung, dass die Veterinärbehörden diesmal keinen Zwang auf die betroffenen Betriebe ausüben, was wohl auf die gemischten Erfahrungen mit den Impfstoffen zurückzuführen ist. Es scheint, dass die Verantwortlichen dazugelernt haben und es nun den Landwirten überlassen, in Absprache mit ihrem Hoftierarzt eine passende Strategie zu wählen. Ob eine vorbeugende oder eine ausschließlich medikamentöse Behandlung bei der aktuellen Blauzungenkrankheit zu besseren Ergebnissen führt, soll nach dem Ende der Mückensaison in wenigen Wochen ermittelt und bewertet werden, so Jung.

Weitere Nachrichten

Tierarzneimittelmarkt 2024 erstmals über einer Milliarde Euro

Im Jahr 2024 hat der deutsche Markt für Tierarzneimittel erneut deutlich zugelegt und erstmals ein Umsatzvolumen von über einer Milliarde Euro erreicht....

Frühe Silageernte senkt Futterkosten im Winter

Auf vielen Milchviehbetrieben wurde der erste Stickstoff bereits im März auf die Silageflächen ausgebracht. Vor allem Betriebe mit herbstkalbenden Kühen oder Wintermelkung...

Studie offenbart Defizite bei EU-Tiertransportkontrollen

Eine aktuelle Untersuchung des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments deckt gravierende Mängel in der Umsetzung der bestehenden Standards für Tiertransporte innerhalb der Europäischen...

Effizientere Viehwirtschaft könnte Antibiotikaeinsatz stark reduzieren

Eine kürzlich veröffentlichte Studie, an der die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie Forschungspartner beteiligt waren, unterstreicht die Bedeutung der...

Neuer Biosensor erkennt H5N1 in Stallluft – Echtzeit statt Stunden

Ein Forscherteam hat eine wegweisende Technologie zur Früherkennung von Vogelgrippe in Geflügelställen entwickelt. Der innovative Biosensor, konzipiert an der Washington University, ermöglicht...