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Worauf es beim Traktorkauf ab 400 PS wirklich ankommt

Für mittlere deutsche Landwirtschaftsbetriebe gelten Traktoren der Klasse zwischen 320 und 370 PS typischerweise als erste Wahl, wenn es um den Kauf einer leistungsstarken Zugmaschine geht. Dabei spielen sowohl die üblichen Anbaugeräte als auch bewährte Modelle wie etwa der CLAAS AXION Modell 930 oder Fendt 933 Vario eine entscheidende Rolle.

Doch zunehmend interessieren sich landwirtschaftliche Betriebe auch für Traktoren einer noch höheren Leistungskategorie. Hintergrund dafür sind gestiegene Ansprüche an Effizienz und Präzision bei den täglichen Arbeiten auf dem Feld. Veränderungen bei Wetterlagen und immer komplexere Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen machen stärkere Motoren notwendig. Besonders bei schwierigem Gelände lohnen sich zusätzliche 50 bis 60 PS oft deutlich. Moderne Technologien erlauben es zudem, diese Mehrleistung ohne erheblichen Mehrverbrauch an Kraftstoff zu erreichen.

Traktoren mit einer Leistung von mehr als 400 PS sind heutzutage weit mehr als reine Zugmaschinen. Sie besitzen eine umfangreiche elektronische Ausstattung, die den Arbeitsprozess erleichtert und optimiert. Jeder Hersteller möchte mit seinen Traktoren überzeugen und betont vor allem niedrige Betriebskosten sowie schnelle Rentabilität. Zwar sind manche Angaben der Hersteller nicht ganz praxisnah, doch insgesamt lässt sich nicht bestreiten, dass moderne, leistungsstärkere Traktoren effizienter arbeiten, Betriebskosten senken und am Ende der Saison deutlich bessere Ergebnisse liefern. Voraussetzung hierfür ist allerdings stets eine korrekte Handhabung der Maschine und regelmäßige Wartung der Anbaugeräte.

Wer einen Traktor dieser Leistungsklasse erwerben möchte, sollte deshalb nicht zuerst auf ein konkretes Modell achten, sondern auf die Qualität des Händlernetzwerks in seiner Region. Der Versuch, unterschiedliche Hersteller direkt miteinander zu vergleichen, gestaltet sich meist schwierig. Fast alle Maschinen dieser Kategorie zeichnen sich durch eine hervorragende Leistung und Zuverlässigkeit aus. Landwirte, die nicht auf eine bestimmte Marke festgelegt sind, sollten sich daher vor allem am Serviceangebot und an der Kompetenz des lokalen Händlers orientieren. Denn wie zuverlässig ein Traktor im Arbeitsalltag tatsächlich ist, hängt in hohem Maße vom technischen Support ab. Produktionsfehler kommen in dieser Maschinenklasse kaum vor, und es gibt im Grunde nur zwei wesentliche Ursachen, warum ein Traktor mitten in der Feldarbeit länger ausfallen könnte.

Eine der häufigsten Ursachen sind Bedienungsfehler oder mangelnde Wartung seitens des Betriebes. Gute Händler unterstützen ihre Kunden dabei, solche Fehler von vornherein zu vermeiden. Dazu gehört eine gründliche Schulung des Fahrpersonals sowie eine regelmäßige technische Kontrolle des Fahrzeugs – zunehmend auch per Fernwartung.

Der zweite Grund für längere Standzeiten eines Traktors liegt meist beim Händler oder dessen Servicedienstleister selbst. Wenn beispielsweise zu viele Maschinen verkauft werden, ohne dass die Servicekapazität entsprechend mitwächst, kommt es schnell zu Engpässen. In der Folge kann es passieren, dass die Landwirte mitten in der Ernte oder Aussaat auf technische Unterstützung warten müssen und wertvolle Zeit verstreicht.

Ist ein Landwirt von einer bestimmten Traktormarke oder einem Modell besonders überzeugt, empfiehlt sich dennoch eine genaue Prüfung, ob ein zuverlässiger Händler oder Servicedienstleister in unmittelbarer Nähe verfügbar ist. Falls nicht, sollte die Anschaffung überlegt werden. Alternativ lässt sich eventuell eine spezielle Vereinbarung mit einem weiter entfernten, aber bewährten Händler treffen, um die technische Betreuung trotzdem sicherzustellen.

Wichtig zu erwähnen ist, dass bei Traktoren über 400 PS der Einsatz moderner Automatisierungs- und Assistenzsysteme bereits Standard geworden ist. Dies beinhaltet automatisierte Getriebesysteme, die die Arbeitsabläufe wesentlich erleichtern. Sie ermöglichen durchgängiges Arbeiten ohne manuelles Schalten, sorgen für automatisierte Wendemanöver am Feldrand, steuern den Differenzialeinsatz selbständig und regeln Drehzahl sowie Geschwindigkeit stets auf optimalem Niveau. Dadurch lässt sich der menschliche Fehlerfaktor bei der Arbeit erheblich reduzieren.

Es gibt allerdings immer noch Landwirte, die automatisierte Getriebe in Traktoren skeptisch betrachten, obwohl sie privat durchaus Autos mit Automatikgetriebe fahren. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass moderne automatisierte Getriebesysteme in Traktoren mindestens genauso robust und zuverlässig arbeiten wie mechanische Getriebe. Dies gilt zumindest für die übliche Nutzungsdauer von sechs bis acht Jahren intensiver Feldarbeit, nach denen Betriebe ohnehin meist wieder zu aktuelleren Modellen wechseln.

Es steht außer Frage, dass Traktoren dieser Leistungsklasse nicht für kurze Arbeitseinsätze angeschafft werden. Gerade während der Ernte- oder Aussaatzeit sind die Maschinen wochenlang im Dauereinsatz. Diese enormen Anforderungen stellen hohe Ansprüche an Kühlung und Hydrauliksysteme der Zugmaschinen. Besonders die Zahl und Kapazität der Hydraulikanschlüsse sollte beim Kauf überprüft werden, da sonst Probleme bei der Verwendung moderner Großgeräte wie beispielsweise 24-reihigen Sämaschinen auftreten könnten.

Auch der Fahrkomfort spielt eine wichtige Rolle. Je komfortabler der Fahrer in der Kabine sitzt, desto weniger ermüdet er. Das bedeutet in der Praxis auch bessere Arbeitsqualität, weniger Fehler und höhere Produktivität. Daher bieten Traktoren dieser Leistungsklasse meist hochwertige Klimaanlagen mit automatischer Temperaturregelung, verbesserte Kabinendämmung gegen Staub und Geräusche sowie vibrationsgedämpfte Kabinen.

Bei solch leistungsfähigen Maschinen ist es wichtig, serienmäßig verfügbare elektronische Unterstützungssysteme für die Präzisionslandwirtschaft zu nutzen. Vor allem automatische Lenksysteme gehören inzwischen zur Grundausstattung, um Überschneidungen auf großen Flächen zu vermeiden und die Effizienz nachhaltig zu verbessern. Schon kleine Fehler beim Bearbeiten großer Flächen können ansonsten im Jahresverlauf zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Um die Entscheidung für eine bestimmte Maschine zusätzlich abzusichern, sollten Landwirte idealerweise den Austausch mit anderen Nutzern der gewünschten Traktormodelle suchen. Praktische Erfahrungen aus erster Hand ermöglichen oft eine realistische Einschätzung, ob sich das gewählte Modell im Betrieb bewährt oder ob eine alternative Lösung die bessere Wahl wäre.

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