In einem bemerkenswerten Forschungsprojekt namens „Superchar“ kooperieren die Universität Hamburg und das Start-up Novocarbo, um eine innovative Pflanzenkohle zu entwickeln. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch das Gründungsnetzwerk Hamburg Innovation, das eine Förderung von 30.000 Euro bereitstellt.
Pflanzenkohle wird durch das Pyrolyse-Verfahren gewonnen, bei dem organische Materialien wie Hackschnitzel, Grünschnitt oder Gärreste bei Temperaturen zwischen 350 und 750 °C in einer sauerstofffreien Umgebung verarbeitet werden. Diese Kohle ist bekannt für ihre Eigenschaften, Wasser und Nährstoffe zu speichern und wird daher als Bodenverbesserer eingesetzt. Sie hat zudem die Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden und kann die Verdauung in der Tierfütterung positiv beeinflussen.
Dr. Maria-Elena Vorrath, die Projektleiterin, betont in einer Pressemitteilung die Bedeutung des Projekts: „Indem wir Klärschlamm mit organischen Biomassen kombinieren, wollen wir eine kosteneffiziente und wirksame Alternative für die Düngemittelversorgung in der Landwirtschaft schaffen.“
„Superchar“ hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Reihe von Umweltproblemen zu adressieren. Dazu gehört die umweltfreundliche Behandlung von Klärschlamm, die Entwicklung nachhaltiger Nährstoffquellen und die Reduzierung von Emissionen. Im Rahmen des Projekts wird an einem neuen Prozess namens „Mineraldoping“ gearbeitet. Dieser soll helfen, die Treibhausgasemissionen, die normalerweise bei der Verbrennung von Klärschlamm entstehen, zu minimieren. Die aus Hühnermist und Klärschlamm gewonnene Pflanzenkohle soll letztlich als Phosphor–Kalium–Dünger in der Landwirtschaft Anwendung finden.