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Bundesjägertag 2024: Forderung nach verpflichtenden Brachflächen für mehr Biodiversität

Auf dem Bundesjägertag 2024 wurde die Wiedereinführung verpflichtender Brachflächen für Landwirte gefordert, um Lebensräume für Feldhasen, Rebhühner, Fasane und andere Offenlandbewohner sowie Insekten zu schaffen. Bei der Delegiertenversammlung in Mainz wurde zudem betont, dass Ausgleichszahlungen für diese Brachen „mindestens kostendeckend“ sein sollten, um eine faire Kompensation für die Landwirte zu gewährleisten.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen so umgesetzt werden, dass die Brachflächen gleichmäßig in der intensiven Agrarlandschaft verteilt sind, um effektive Vernetzungen zu schaffen. Petra Bauernfeind-Beckmann von der Kreisjägerschaft Recklinghausen und Franz Josef Schulze Thier von der Jägerschaft Coesfeld, beide Mitglieder des Ausschusses Niederwild des Landesjagdverbands NRW, unterstützen diesen Konsens.

Torsten Reinwald, Pressesprecher des Deutschen Jagdverbands (DJV), sieht in den Landwirten unverzichtbare Partner für die Förderung der Agrarkulturlandschaft. Der DJV hebt hervor, dass eine angemessene Honorierung der Landwirte entscheidend für den Erfolg der Brachflächen ist und fordert eine Vereinfachung der bürokratischen Prozesse.

Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann vom Landesjagdverband Hessen betonte die gemeinsamen Bemühungen von Landwirten und Jägern im Artenschutz. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, stellte ein neues Biodiversitätsprojekt vor und rief zur kooperativen Mitarbeit der Jägerschaft auf.

Der Bundesjägertag 2024 markierte einen wichtigen Schritt hin zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern, mit dem Ziel, integrierten Artenschutz im Ackerbau zu fördern und dabei die bürokratischen Hürden effizienter zu gestalten. Es wurde auch die Möglichkeit angesprochen, dass bei erfolgreicher freiwilliger Brache die Notwendigkeit einer verpflichtenden Brache reduziert werden könnte.

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