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Deutlicher Rückgang bei Schweineschlachtungen in Deutschland

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 43,9 Millionen Schweine geschlachtet, was einem Rückgang von rund 3,3 Millionen Schweinen oder 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies geht aus dem aktuellen Schlachthofranking der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hervor und zeigt, dass der rückläufige Trend der weiterhin anhält, wenn auch etwas abgeschwächt.

Ursachen für den Rückgang

Der deutliche Rückgang der Schlachtzahlen ist vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Krise, die () und politische Rahmenbedingungen zurückzuführen. Diese Faktoren führten zu einem schnellen Abbau der Schweinebestände, was deutliche Reaktionen in der Schlachtbranche erforderlich machte.

Regionale Unterschiede

Die Auswertung der Schlachtzahlen nach Bundesländern zeigt erhebliche regionale Unterschiede. Besonders in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und , wo mehr als zwei Drittel aller deutschen Schweine geschlachtet werden, entwickelten sich die Zahlen unterschiedlich.

Niedersachsen

In Niedersachsen wurden 2023 rund 13,4 Millionen Schweine geschlachtet, was einem Rückgang von etwa 1,6 Millionen Schweinen oder 10,9 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Dieser deutliche Rückgang ist bezeichnend für die schwierige Lage der Schweinebranche in diesem Bundesland.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen hingegen stiegen die Schlachtzahlen leicht um 1,4 % auf insgesamt 16,3 Millionen Schweine. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zum bundesweiten Trend und zeigt eine gewisse Stabilität in der Region.

Sachsen-Anhalt

Ein besonders auffälliger Rückgang der Schlachtzahlen wurde in Sachsen-Anhalt verzeichnet. Hier sank die Zahl der geschlachteten Schweine von 3,5 Millionen auf 2,4 Millionen, was einem Minus von 31 % entspricht. Dies ist bereits der zweite massive Rückgang in Folge, nachdem 2022 noch 4,6 Millionen Schweine geschlachtet wurden.

Hessen

In fast allen anderen Bundesländern war ein moderater Rückgang der Schlachtzahlen zu verzeichnen. Lediglich in Hessen stiegen die Schlachtzahlen um 30.000 Schweine oder 5,9 % auf insgesamt 520.000. Aufgrund der geringen absoluten Zahl ist dies jedoch im bundesweiten Vergleich von untergeordneter Bedeutung.

Größte Schlachtbetriebe

Die zehn größten Schweineschlachtbetriebe Deutschlands schlachteten 2023 insgesamt 6,2 % weniger Schweine als im Vorjahr. Tönnies bleibt mit 13,99 Millionen Schlachtungen führend, gefolgt von Westfleisch mit 6,50 Millionen und Vion mit 5,30 Millionen Schlachtungen. Danish Crown und Müller komplettieren die Top 5, wobei Danish Crown einen deutlichen Rückgang von 30,7 % hinnehmen musste. Die Böseler Goldschmaus Gruppe, Tummel, Steinemann, Manten und Simon-Fleisch bilden mit insgesamt 6,59 Millionen Schlachtungen die zweite Hälfte der Liste.

Die Schlachtzahlen in Deutschland zeigen weiterhin einen rückläufigen Trend, der durch verschiedene Faktoren wie die Corona-Krise, die Afrikanische Schweinepest und politische Rahmenbedingungen bedingt ist. Die größten Schlachtbetriebe verzeichnen ebenfalls einen Rückgang, was die Herausforderungen in der Branche widerspiegelt.