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China reduziert Schweinebestände nach wirtschaftlichen Verlusten

Nach erheblichen wirtschaftlichen Einbußen im Vorjahr nimmt China jetzt Anpassungen an seinen Schweinebeständen vor. Laut Angaben des Nationalen Statistikbüros in Peking, die am Dienstag veröffentlicht wurden, ist die Zahl der Schweine in der Volksrepublik Ende März 2024 auf 408,5 Millionen Tiere gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 22,4 Millionen Tieren oder 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Bereits im Februar wurde ein Rückgang des Sauenbestandes um 3 Millionen auf 40,4 Millionen Muttertiere gemeldet, was einem Minus von 7 % entspricht. Im ersten Quartal 2024 wurden zudem 194,55 Millionen Schweine geschlachtet, was einen Rückgang von nahezu 4,5 Millionen Stück oder 2,2 % gegenüber dem ersten Quartal 2023 darstellt.

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hatte kürzlich prognostiziert, dass die chinesische Schweinefleischerzeugung in diesem Jahr um 3 % zurückgehen wird. Dennoch verzeichnete die gesamte Fleischproduktion im Land einen Anstieg um 1,4 % auf 24,9 Millionen Tonnen. Während die Schweinefleischproduktion um 0,4 % sank, stiegen die Produktion von Rindfleisch um 3,6 % und von Geflügelfleisch um 6,1 %. Auch die Milchproduktion erhöhte sich in den ersten drei Monaten von 2024 um 1,5 %.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch war im Jahr 2023 schwach, was an den geringeren Importmengen und niedrigen Produzentenpreisen ablesbar ist. Diese lagen oft unter den Produktionskosten, was auf eine ausbleibende Erholung hindeutet. Mitte April lag der durchschnittliche Preis für Schlachtschweine bei etwas mehr als 15 CNY (1,85 Euro) pro Kilogramm Lebendgewicht, nur 1 CNY (0,13 Euro) mehr als im Vorjahr.

Trotz der aktuell niedrigen Preise zeichnet sich für den weiteren Jahresverlauf durch das voraussichtlich knapper werdende Angebot eine Preiserhöhung ab. Am Terminmarkt für Lebendschweine an der Dalian Commodity Exchange lag der Preis für den Future mit Fälligkeit im November bei 18,0 CNY/kg (2,34 Euro), was über dem aktuellen Marktpreis liegt. Dennoch bleibt Schweinefleisch für die Verbraucher vergleichsweise günstig: Im ersten Quartal 2024 lag der Verkaufspreis im Schnitt um 7,0 % unter dem Vorjahresniveau.