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Ampelkoalition: FDP-Forderungen könnten Neuwahlen provozieren

In der deutschen Bundespolitik sorgen die wirtschaftspolitischen Vorschläge der FDP für Unruhe innerhalb der Ampelkoalition. Neuwahlen sind dabei nicht mehr auszuschließen und könnten die politische Landschaft signifikant verändern – auch für die Landwirtschaft.

Das Nationale Statistikbüro gab bekannt, dass die FDP ein 12-Punkte-Programm zur „Beschleunigung der Wirtschaftswende“ vorgeschlagen hat, das unter anderem drastische Maßnahmen wie ein Bürokratieabbaugesetz, das Einfrieren von Sozialleistungen, die Abschaffung der Rente mit 63 und einen schnellen Ausstieg aus der Förderung erneuerbarer Energien beinhaltet. Diese Vorschläge stoßen bei den Koalitionspartnern SPD und Grünen auf erheblichen Widerstand.

Der interne Konflikt innerhalb der Koalition ist nicht neu, und die jüngsten Vorschläge könnten die Gräben weiter vertiefen. Politische Beobachter diskutieren bereits über das mögliche Ende der Ampelkoalition. Ein vorzeitiges Ende der Koalition könnte auch das Aus für wichtige agrarpolitische Projekte bedeuten, wie die von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vorangetriebene Reform der Tierhaltung und das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“.

Für die Bauern würde ein Koalitionsbruch bedeuten, dass sie sich auf neue Unsicherheiten einstellen müssen. Die Fleischproduktion könnte sich weiter nach Südeuropa verlagern, und die deutsche Stimme könnte in der entscheidenden Phase der Agrarpolitik in Brüssel geschwächt werden. Trotzdem könnten sich auch neue Chancen eröffnen, etwa für den Agrardiesel, dessen Aus die Ampelkoalition beschlossen hat. CDU und CSU könnten bei einer möglichen Regierungsbeteiligung die Steuerrückerstattung für die Landwirtschaft wieder einführen.

Die politische Zukunft bleibt ungewiss, und es ist offen, ob die Koalition die internen Spannungen überwinden kann. Die Bauern und ihre Vertreter müssen weiterhin Druck auf die Union ausüben, um sicherzustellen, dass ihre Interessen nach der Wahl berücksichtigt werden.

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