Veronika Vrecionová aus Tschechien, Mitglied der liberal-konservativen Partei ODS, wurde kürzlich zur Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europäischen Parlament gewählt. Die ODS, die zu den gemäßigteren Gruppen innerhalb der rechtspopulistischen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) gehört, sicherte sich diesen Posten mit einer deutlichen Mehrheit von 31 Stimmen. Gegen Vrecionová stimmten acht Abgeordnete, während zehn sich der Stimme enthielten.
Der bisherige Vorsitzende, Norbert Lins von der CDU, überreichte das Amt an Vrecionová und würdigte ihre Wahl mit Glückwünschen. Parallel dazu gab es auch im Umweltausschuss einen Wechsel an der Spitze, wo der Italiener Antonio Decaro den Franzosen Pascal Canfin ablöste. In den Strukturen des EU-Parlaments wird die Besetzung der Ausschussvorsitze normalerweise schon vor den ersten Sitzungen durch Absprachen der politischen Fraktionen bestimmt, basierend auf dem Verhältnis der Parlamentssitze.
Als erste Stellvertreterin von Vrecionová tritt der Rumäne Daniel Buda von der Europäischen Volkspartei (EVP) auf, während Norbert Lins selbst zum zweiten Stellvertreter ernannt wurde. Eric Sargiacomo, ein französischer Sozialdemokrat, wurde zum dritten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Eine geplante Wahl für den vierten stellvertretenden Vorsitz wurde jedoch verschoben, nachdem Kontroversen entstanden. Die Sozialdemokraten (S&D) beanstandeten die Nominierung des Polen Krzysztof Hettmann durch die EVP, da dies gegen eine interne Vereinbarung zur paritätischen Besetzung der Vorsitzposten verstößt, obwohl die S&D zuvor selbst einen Mann für den dritten stellvertretenden Posten vorgeschlagen hatte.