Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz COP29, die in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, stattfand, waren die Verhandlungen besonders mühsam. Dies betonten die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesumweltministerin Steffi Lemke nach der abschließenden Einigung am 24. November 2022. Die landwirtschaftlichen Themen kamen aufgrund vorangegangener geopolitischer Ereignisse und einer verstärkten Fokussierung auf die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu kurz. Dennoch wurde eine Vereinbarung erzielt, die allerdings nicht von allen Delegationsteilnehmern positiv aufgenommen wurde. Umweltaktivisten drückten ihre Enttäuschung aus und protestierten mit dem Slogan: „Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“.
Die Unterstützung der Entwicklungsländer stand im Zentrum der finanziellen Debatten. Es wurde beschlossen, dass bis 2035 jährlich 300 Milliarden Dollar (etwa 285 Milliarden Euro) für die Klimafinanzierung in diese Länder fließen sollen. Die Mittel sind für Notfallpakete bei klimabedingten Katastrophen und für die Unterstützung beim Umstieg auf erneuerbare Energien vorgesehen. Einige Vertreter aus den Entwicklungsländern äußerten Bedenken, dass die bereitgestellten Gelder nicht ausreichen und die Abhängigkeit von den Industrienationen durch Kreditfinanzierungen weiter zunehmen könnte.
Auf der Konferenz wurde auch die „Baku Harmoniya Climate Initiative for Farmers“ ins Leben gerufen. Diese Initiative soll als Plattform für verschiedene Netzwerke dienen und die Klimafinanzierung im Bereich der Landwirtschaft und Ernährungssysteme erleichtern. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wies darauf hin, dass derzeit nur 3-4 % der globalen Klimafinanzierungen in die Verbesserung von Agrar- und Ernährungssystemen fließen, obwohl die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Klimakrise spielt.
Die nächste Weltklimakonferenz ist für November 2025 in Belém, Brasilien, geplant. Die Fortschritte der „Baku Harmoniya Climate Initiative for Farmers“ sollen dort vorgestellt werden. Ein spezieller Thementag für die Landwirtschaft, der erstmals 2022 eingeführt wurde, soll weiterhin jährlich stattfinden.
Trotz der Fortschritte in den Finanzfragen bleibt abzuwarten, ob die nächste Konferenz mehr Raum für die dringenden landwirtschaftlichen Themen bieten wird. Der abschließende Beschluss zur Unterstützung der Entwicklungsländer, der mit zweitägiger Verspätung gefasst wurde, kann als ein Erfolg gewertet werden, auch wenn nicht alle Teilnehmer mit den Ergebnissen zufrieden sind. Die geopolitischen Entwicklungen, einschließlich der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und das Scheitern der deutschen Ampelkoalition, brachten zusätzliche Unsicherheiten in die Verhandlungen.