Danish Crown, einer der größten Schlachtbetriebe Dänemarks, sieht sich mit einem Rückgang der Schweinelieferungen konfrontiert. Nachdem im Geschäftsjahr 2023/24 bereits ein Rückgang von 4 Prozent zu verzeichnen war, erwartet das Unternehmen für das aktuelle Wirtschaftsjahr einen weiteren Rückgang der Anlieferungen um 5 Prozent. „Wir befinden uns in einer schwierigen Phase“, erklärte Niels Duedahl, der seit dem 1. September die Führung des Konzerns übernommen hat. Als Reaktion darauf hat er umfangreiche Maßnahmen angekündigt, um die Preise für Schweine attraktiver zu gestalten und somit die Lieferungen zu stabilisieren.
Duedahl betonte die finanzielle Stabilität von Danish Crown, als er die Jahreszahlen vorstellte. Dies ermögliche es dem Unternehmen, die Abschlusszahlung für die genossenschaftlichen Mitglieder zu erhöhen, was aus den Rücklagen finanziert werde. Die geplante Erhöhung der Abschlusszahlung um 0,8 Cent/kg Schlachtgewicht für die Lieferungen der letzten fünf Jahre soll die Zukunftssicherung des Schweineangebots unterstützen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Asger Korgsgaard ist überzeugt, dass diese Maßnahme wesentlich dazu beitragen wird.
Zur Verbesserung der Unternehmensergebnisse hob Duedahl hervor, dass es entscheidend sei, die Bezahlung der Schweinelieferanten wettbewerbsfähig zu gestalten. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern zahlte Danish Crown seinen Lieferanten im letzten Jahr durchschnittlich bis zu 3 dkr/kg (0,40 Euro) weniger. Als Teil der Strategie zur Kostenreduktion hat das Unternehmen seit Ende September die Mitarbeiterzahl im Kerngeschäft um 500 reduziert. Dies soll zusammen mit weiteren Sparmaßnahmen die jährlichen Kosten um 500 Millionen dkr (67 Millionen Euro) senken.
Zu Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Schlachtbetriebs in Essen bei Oldenburg an Westfleisch nahm Duedahl nicht Stellung. Er merkte jedoch an, dass die beiden deutschen Rinderschlachthöfe nicht die erwarteten Ergebnisse lieferten. Der Gesamtumsatz von Danish Crown im letzten Geschäftsjahr betrug 67,81 Milliarden dkr (9,09 Milliarden Euro), ein leichtes Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen stieg um 1,2 Prozent auf 2,427 Milliarden dkr (326 Millionen Euro).
Die Tochtergesellschaft Friland, die sich auf den Bio-Fleischmarkt spezialisiert hat, verzeichnete einen Umsatzanstieg von 5 Prozent auf 965 Millionen dkr (129 Millionen Euro), obwohl weniger Bio-Schweine und Bio-Rinder geschlachtet wurden. Die Vergütung für Bio-Schweine erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 24,74 dkr/kg (3,32 Euro). Die Vergütung für Freilandschweine stieg leicht um 0,5 Prozent auf 17,55 dkr/kg (2,35 Euro), während die für Bio-Rinder um 0,3 Prozent auf 31,65 dkr/kg (4,24 Euro) sank.