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Bundesregierung verteidigt neues Pflanzenschutzprogramm

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sieht sich starker Kritik an seinem neuen Zukunftsprogramm Pflanzenschutz gegenüber, reagiert jedoch entschlossen auf die Vorwürfe. Das Programm soll als Nachfolger der gescheiterten EU- SUR dienen und hat zum Ziel, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, was in der Landwirtschaft für Unmut sorgt.

Die Kritiker, vorwiegend aus berufsständischen Vertretungen, bemängeln eine zu starke Bürokratisierung und Regelungsdichte sowie einen übermäßigen Fokus auf Verbote. Das BMEL argumentiert, das Zukunftsprogramm sei überwiegend auf Kooperation und Freiwilligkeit ausgelegt und ziele darauf ab, in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren einen ausgewogenen Ansatz zu finden. Die Regierung betont, das Programm solle durch Förderung, Beratung und Innovation den Pflanzenschutz nachhaltiger gestalten und gleichzeitig die Produktivität der Betriebe unterstützen.

In einer Stellungnahme zur Anfrage der -Bundestagsfraktion hebt das Ministerium hervor, dass das Programm nicht eine pauschale Halbierung der Pflanzenschutzmittel auf allen Anbauflächen anstrebt, sondern vielmehr einen ausgewogenen Mix aus verschiedenen Maßnahmen plant, um die gesetzten Reduktionsziele zu erreichen. Hierbei distanziert sich das BMEL deutlich von den Entwürfen der , die es für unzureichend hält.

Die Bundesregierung bekräftigt ihr Bekenntnis zur Farm-to-Fork-Strategie der EU, welche die Verringerung der Pflanzenschutzmittelverwendung und des damit verbundenen Risikos um 50% bis 2030 vorsieht. Sie betont zudem, dass der großflächige Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel nachweislich negative Auswirkungen auf die Biodiversität hat, was durch zahlreiche Studien belegt wird. Eine bestehende Lücke in der Risikobewertung der EU bei Pflanzenschutzmitteln soll geschlossen werden, um die Auswirkungen auf die Biodiversität besser einschätzen zu können.

Die Regierung unterstreicht, dass sie auf EU-Ebene für eine verbesserte Bewertungsmethode kämpft, um indirekte Effekte auf Nahrungsnetze zu analysieren. Weiterhin fördert das Zukunftsprogramm den integrierten Pflanzenschutz, den Anbau diversifizierter Fruchtfolgen, den Einsatz resistenter Sorten und moderne Applikationstechniken wie Spot Spraying und Bilderkennung sowie mechanische Unkrautkontrolle und den Gebrauch von Prognosemodellen zur Schädlingsbekämpfung.

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