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AfD-Politiker will Handel regionale Lebensmittel vorschreiben

Im brandenburgischen Landtag hat Lars Hünich, ein Abgeordneter der AfD, Pläne vorgestellt, die für Diskussionen im Handelssektor sorgen. Hünich setzt sich dafür ein, dass der Verkauf ausländischer Lebensmittel eingeschränkt wird, falls vergleichbare deutsche Produkte verfügbar sind. Besonders hebt er hervor, dass zu bestimmten Saisons keine ausländischen Lebensmittel wie Erdbeeren und Spargel angeboten werden sollten, während gleichwertige deutsche Erzeugnisse vorhanden sind. Er kritisiert dabei die Preisgestaltung: Während deutscher Spargel für 2,50 Euro verkauft wird, konkurriert dieser mit importierter Ware.

Darüber hinaus schlägt seine Partei vor, die Kennzeichnung von Lebensmitteln zu modifizieren. Anstatt nur die regionale Herkunft anzugeben, soll zukünftig stärker herausgestellt werden, wenn Produkte nicht aus Brandenburg, Berlin oder Deutschland stammen.

Die Reaktionen aus dem Handel auf diese Vorschläge sind überwiegend negativ. Viele halten die Ideen für unrealistisch und nicht durchführbar. Der Handelsverband Berlin-Brandenburg zeigt sich besonders besorgt. Nils Busch-Petersen, der Verbandschef, äußert, dass solche Eingriffe in die Angebotsfreiheit zu planwirtschaftlichen Strukturen führen könnten, die von der Bevölkerungsmehrheit abgelehnt würden.

Der Deutsche Lebensmittel-Handelsverband lehnt die Pläne ebenfalls ab und bezeichnet sie als nationalistisch und nicht im Sinne der Verbraucher. Philipp Hennerkes, der Geschäftsführer, unterstreicht, dass die Qualität und nicht die Herkunft der Produkte im Vordergrund stehen sollte, sodass jeder Bürger Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln hat, unabhängig vom Einkommen.

Gordon Hoffmann von der CDU betont, dass durch solche Vorschläge die Wünsche der Verbraucher außer Acht gelassen werden. Er sieht die Notwendigkeit, regionale Produzenten zu fördern, mahnt jedoch, dass der freie Wettbewerb erhalten bleiben muss.

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