Der Rindermarkt in Deutschland verzeichnet derzeit signifikante Preissteigerungen für Jungbullen und Kühe, angetrieben durch ein stark limitiertes Angebot. Besonders bemerkenswert ist das Erreichen neuer Höchstpreise bei Bullen, während die Preise für Kühe nur knapp unter den Rekordwerten bleiben.
Die Maul- und Klauenseuche hat in den letzten Wochen zu einer ungewöhnlich hohen Anlieferung von Rindern geführt, was nun zu einem spürbaren Rückgang des Angebots führt. Laut dem aktuellen Wochenbericht der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) vom 3. Februar, zahlten die Schlachthöfe zu Beginn der ersten Februarwoche für schwarzbunte Jungbullen der Handelsklasse R3 (HF3) 6,10 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht und für Fleischrassen 6,15 Euro. Dies stellt eine Erhöhung um etwa 20 Cent seit Mitte Januar dar und übertrifft die Preise vom bisherigen Höchststand im Mai 2022.
Experten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bestätigen, dass die aktuellen Bestände an Schlachtrindern besonders knapp sind, eine direkte Folge der erhöhten Schlachtungen aufgrund der Maul- und Klauenseuche in den vergangenen Wochen. Dies hat eine Verknappung der verfügbaren Schlachttiere zur Folge, die nun zu steigenden Auszahlungspreisen für Bullen, Schlachtkühe und Färsen führt.
Auch bei den Schlachtfärsen sind die Preise deutlich angestiegen: Für R3-Färsen liegen die Preise nun bei 5,43 Euro pro Kilogramm, dem höchsten Stand seit Mai 2022. Die Kosten für Kühe der Kategorie R3 erreichten ebenfalls ein neues Hoch mit 5,0 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht, ein Anstieg von 15 Cent im Vergleich zu Mitte Januar.
Im Süden Deutschlands zeigt sich eine ähnliche Situation mit einer starken Nachfrage am Schlachtrindermarkt und einem begrenzten Angebot, insbesondere bei weiblichen Tieren. Trotz der deutlichen Preissteigerungen gelingt es den Produzenten nicht immer, diese Kosten vollständig an die Endkunden weiterzugeben. Zudem unterstützt das gegenwärtig kleinere Angebot an Importware die Vermarktung von Rindfleisch.
Die Preise für Holstein-Bullenkälber wurden angepasst, und der Handel verläuft trotz der Herausforderungen durch die Maul- und Klauenseuche wieder normal. Regionale Engpässe sorgen für ein knappes Angebot. Der gesamte Rinderbestand in Deutschland zeigt einen Rückgang von 1,6 Prozent oder 165.500 Tieren im Vergleich zum Vorjahr, mit einer parallelen Abnahme bei Milchkühen und Milchkuhhaltern.