Der Milchmarkt zeigt sich derzeit mit stabilen Tendenzen und verbessertem Preisniveau. Für Milchviehbetriebe ergeben sich daraus positive Aussichten, da sowohl die Rohstoffpreise als auch die Spotmilchpreise deutlich angezogen haben. Gleichzeitig liegt die Milchanlieferung unter den Mengen des Vorjahres, was sich ebenfalls unterstützend auf die Marktlage auswirkt.
In den vergangenen Monaten war die Milchanlieferung aus verschiedenen Gründen rückläufig. Neben strukturellen Veränderungen in der Milchviehhaltung wirkten sich auch Tiergesundheitsprobleme auf das Gesamtaufkommen aus. In der 18. Kalenderwoche wurde der saisonale Höhepunkt der Milchproduktion erreicht. Trotz eines leichten Anstiegs in der 20. Woche liegt die angelieferte Menge in den ersten 20 Kalenderwochen des laufenden Jahres noch immer um 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Besondere Beachtung verdienen die Entwicklungen am Spotmarkt. In Süddeutschland legte der Preis für kurzfristig verfügbare Milch um 5 Cent je Kilogramm auf nun 47,5 Cent zu. In Norddeutschland wurde ein Anstieg um 4,5 Cent auf 45,5 Cent je Kilogramm verzeichnet. Diese Preisbewegungen deuten darauf hin, dass die Molkereien vermehrt Milch einkaufen müssen und bereit sind, dafür mehr zu zahlen.
Auch bei verarbeiteten Milchprodukten zeigen sich feste Preise. Insbesondere bei Butter sowie weiteren Molkereierzeugnissen ist eine anhaltend positive Preisentwicklung zu beobachten. Die Einschätzungen von Marktbeobachtern lassen erwarten, dass die Milchpreise vorerst weiter steigen könnten. Als Hauptgrund wird das geringe Rohstoffangebot genannt, das durch die gedämpfte Anlieferung gestützt wird.
Für zusätzliche Impulse könnte der bevorstehende Feiertagszeitraum sorgen. Die Nachfrage nach Milchprodukten steigt traditionell zu Pfingsten und Fronleichnam, was sich vorteilhaft auf Absatz und Preisniveau auswirken dürfte. Damit könnten sich die aktuellen Marktbedingungen für Milcherzeuger in den kommenden Wochen weiter verbessern.