Die Preisentwicklungen an den internationalen Agrarbörsen zeigten zum Wochenbeginn unterschiedliche Tendenzen. Nach den vorherigen Kursgewinnen gaben insbesondere die Weizennotierungen an der Euronext am Montag deutlich nach. Der Frontmonat September beendete den Handelstag mit einem Minus von 3 Euro bei 201,75 Euro pro Tonne. Damit folgte der europäische Markt den Vorgaben aus Chicago, wo sich der Weizenhandel nach einem Anstieg am Freitag wieder abschwächte. An der CBoT fiel der Juli-Termin um 12,75 Cent auf 5,42 US-Dollar je Bushel, was rund 174 Euro pro Tonne entspricht.
Hintergrund für die Preisbewegungen waren unterschiedliche Ernteprognosen. Während Russland und die Ukraine mit geringeren Erträgen rechnen, erwartet Rumänien laut offizieller Mitteilung eine Rekordernte. Diese Aussichten beeinflussten die Marktentwicklung zum Wochenstart erheblich.
Auch bei den Ölsaaten setzte sich der Aufwärtstrend am Rapsmarkt fort. Der Augustkontrakt legte in zwei Handelstagen um 4,75 Euro zu und erreichte mit 490,50 Euro pro Tonne den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Bereits zum fünften Mal in Folge wurde damit ein Tagesgewinn verzeichnet. In Übersee zeigte sich der Sojamarkt zum Wochenbeginn dagegen schwächer. Der Juli-Kontrakt in Chicago verlor 1,25 Cent und lag bei 10,56 US-Dollar pro Bushel (etwa 340 Euro pro Tonne). Die Hoffnung auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China stützt den Markt weiterhin. In Kanada sorgten steigende Canola-Preise für Überlegungen zur Ausweitung der Anbauflächen. Gleichzeitig dämpft anhaltende Trockenheit im Westen des Landes die Erwartungen an die kommende Rapsernte.
Beim Maishandel stand der Markt zum Wochenauftakt ebenfalls unter Druck. In Chicago fiel der Juli-Termin um 9 Cent auf 4,33 US-Dollar pro Bushel, was 149 Euro pro Tonne entspricht. Damit wurden die Freitagsgewinne vollständig aufgezehrt. In Paris entwickelte sich der Handel uneinheitlich. Der Augustkontrakt gab um 1,75 Euro nach und schloss bei 190,25 Euro pro Tonne – dem niedrigsten Stand seit über neun Monaten. Gründe für die schwache Entwicklung waren günstige Wetterbedingungen in den USA sowie der Beginn der Safrinha-Ernte in Brasilien.
Im Kartoffelhandel lag der Fokus zu Wochenbeginn auf dem April-2026-Kontrakt. Dieser erholte sich nach mehreren schwachen Tagen um 0,40 Euro auf 17,50 Euro pro Tonne. Die vorherige Serie von fünf Verlusttagen wurde damit unterbrochen. Ob sich diese Stabilisierung fortsetzen wird, hängt maßgeblich von der Wetterlage in den kommenden Wochen ab.
Am Milchmarkt gab es zuletzt wenig Bewegung. Besonders bei Magermilchpulver blieb der Handel verhalten, mit geringen Umsätzen. Der Juli-Termin schloss unverändert bei 2.483 Euro pro Tonne. Bei Butter zeigte sich eine leichte Erholung: Der Juli-Future stieg um 12 Euro auf 7.463 Euro, nachdem in der Vorwoche ein Rückgang von 111 Euro zu verzeichnen war. Die Milchanlieferungen in Deutschland lagen zuletzt rund zwei Prozent unter dem Vorjahreswert, während in Frankreich ein leichter Anstieg von 0,5 Prozent gemeldet wurde. Der starke Euro wirkt sich weiterhin negativ auf die Exportaussichten aus.
Wechselkurse und Mengenumrechnungen bleiben für die Marktbeobachtung zentral: Der Euro wird aktuell mit 1,1410 US-Dollar bewertet. Für die Umrechnung gelten folgende Referenzwerte: Ein Bushel Mais entspricht 25,4012 Kilogramm, Weizen und Soja jeweils 27,2155 Kilogramm. Ein US-Zentner Lebendgewicht entspricht 45,36 Kilogramm, ein Acre umfasst 0,4047 Hektar.