Das Wirtschaftsjahr 2023/24 markiert für die Europäische Union einen Wendepunkt in der Handelsbilanz für Zucker. Nach aktuellen Daten der EU-Kommission überstiegen die Zuckerexporte die Importe um etwa 200.000 Tonnen. Diese Entwicklung resultiert vornehmlich aus einer starken Zunahme der Ausfuhren bei gleichzeitigem Rückgang der Einfuhren auf das Niveau von 2021/22.
Im Detail exportierte die EU in diesem Zeitraum fast 1,61 Millionen Tonnen Zucker, was einen erheblichen Anstieg im Vergleich zu den 621.000 Tonnen im Vorjahr und den 800.000 Tonnen des Wirtschaftsjahres 2021/22 darstellt. Von den exportierten Zuckermengen wurden 13% ins Vereinigte Königreich geliefert, gefolgt von 12% nach Israel, 7% in die Türkei, jeweils 6% in den Libanon und nach Tunesien sowie 5% in die Schweiz.
Auf der Importseite bezog die EU im Berichtszeitraum 1,41 Millionen Tonnen Zucker aus Drittländern, eine Menge, die der aus dem Wirtschaftsjahr 2021/22 entspricht. Im Vorjahr waren es aufgrund einer geringeren Eigenproduktion noch 2,56 Millionen Tonnen. Die Hauptlieferanten waren die Ukraine mit 37% der Importe, Brasilien mit 10%, gefolgt von Kolumbien und Peru aus Mittelamerika mit 9%, Südafrika mit 5% und dem Balkan mit 3%. Bemerkenswert ist, dass fast ein Viertel des importierten Zuckers aus Ländern stammte, die mit der EU durch Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und die Initiative „Alles außer Waffen“ verbunden sind.
Zum Ende des Augusts 2024 beliefen sich die Lagerbestände an Zucker in der EU auf rund 3,5 Millionen Tonnen, was einen leichten Anstieg gegenüber den 3,4 Millionen Tonnen des Vorjahres bedeutet. Die Zuckerproduktion erreichte in der betrachteten Saison etwa 15,60 Millionen Tonnen, was einen Zuwachs von fast einer Million Tonnen gegenüber der vorherigen Saison darstellt. Die Produktion von Isoglukose in der EU stieg ebenfalls und erreichte im letzten Wirtschaftsjahr 495.000 Tonnen.