Zu Beginn des Jahres 2025 erleben die Strompreise für Neukunden in Deutschland einen signifikanten Anstieg, der den höchsten Stand seit 17 Monaten erreicht. Die Preise am Spotmarkt und Terminmarkt zeigen ebenfalls eine deutliche Verteuerung. Diese Entwicklung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst und eine baldige Entspannung der Preise ist nicht in Sicht, insbesondere da nun auch die Temperaturen fallen.
Die Neukundenpreise sind direkt von den Entwicklungen am Spotmarkt und Terminmarkt beeinflusst und haben mit Beginn des Jahres einen Spitzenwert von 29,1 Cent pro Kilowattstunde erreicht. Diese Preishöhe wurde zuletzt im September 2023 registriert. Die hohen Strompreise sind auf eine Kombination von geringer Wind- und Solarstromproduktion sowie erhöhten Kosten für die Gas- und Kohlestromproduktion zurückzuführen.
Die sogenannte kalte Dunkelflaute hat zu einer reduzierten Windstromerzeugung geführt, was die Abhängigkeit von teureren Gas- und Kohlekraftwerken erhöhte. Zudem wurde mehr Strom aus dem Ausland importiert, was ebenfalls zu einem Anstieg der Preise beitrug. Die Importe kamen unter anderem aus Frankreich, Polen und Skandinavien, wo die Preise durch den erhöhten Bedarf ebenfalls stiegen.
Die Situation am Spotmarkt ist durch eine geringe Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom gekennzeichnet, was zu vielen Tagen mit sehr hohen Strompreisen führte. Diese hohen Preise spiegeln sich auch im Terminmarkt wider, wo die Preise für die Wintersaison nach oben getrieben wurden.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Preisdrücken sind die Gaspreise ebenfalls stark gestiegen, was die Kosten für die Gasstromerzeugung weiter in die Höhe treibt. Die kalten Temperaturen in Europa führen zu einem erhöhten Energiebedarf, was die Preise zusätzlich beeinflusst.
Am Spotmarkt hat sich die Lage seit Oktober drastisch geändert. Während die Preise im Oktober noch oft sehr niedrig oder sogar negativ waren, sind sie seit November deutlich gestiegen. Auch die Terminmarktpreise zeigen eine ähnliche Entwicklung, mit sehr hohen Tagesdurchschnittspreisen für die kommenden Tage.
Die Daten des Vergleichsportals Verivox* zeigen, dass Neukunden am 9. Januar 2025 bei Vertragsabschluss 29,1 Cent pro Kilowattstunde zahlen, ein Anstieg von 6,2 Cent im Vergleich zu den Preisen Ende Oktober. Diese Situation stellt eine komplette Umkehr der Preistrends dar, da die Preise in den letzten zwei Monaten des Vorjahres noch stark gefallen waren.
Insgesamt spiegelt diese Entwicklung die volatilen Bedingungen auf den Energiemärkten wider, und es zeigt sich, dass ohne eine signifikante Steigerung der Wind- und Solarstromproduktion sowie ohne eine Entspannung bei den Gaspreisen mit anhaltend hohen Stromkosten zu rechnen ist.
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