Ein mögliches Ende der Förderung von Biodiesel und Bioethanol aus Anbaubiomasse bleibt weiterhin ein umstrittenes Thema in der Kraftstoffwirtschaft. Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), warnt vor den möglichen Konsequenzen einer solchen Entscheidung.
Kritik an der Position des Bundesumweltministeriums
In einem Beitrag für AGRA-EUROPE bezeichnet Baumann die Haltung des Bundesumweltministeriums als „wissenschafts-, industrie- und klimaschutzfeindlich“. Er kritisiert auch die Unterstützung eines deutschen Sonderwegs durch das Bundeslandwirtschaftsministerium, da ein Ausstieg aus Biokraftstoffen schwerwiegende Auswirkungen auf den Absatz von Raps, Getreide und Mais hätte. Dies würde den hiesigen Landwirten einen wichtigen Absatzmarkt nehmen.
Verkannte Auswirkungen auf die Welternährung
Die Argumentation des Umweltressorts, dass ein Ende der Biokraftstoffförderung zu niedrigeren Weltagrarpreisen und somit zur Bekämpfung des Welthungers beitragen würde, hält Baumann für „reine Hybris“. Er betont, dass niedrige Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse Länder begünstigen, die Nahrungsmittel importieren, aber Länder mit einer starken landwirtschaftlichen Produktion negativ beeinflussen können.
Tank und Teller Realität
Baumann verweist auf das Jahr 2022, in dem für Biodiesel vorgesehenes Rapsöl das ausbleibende Sonnenblumenöl aus der Ukraine ersetzt hat. Er stellt die Frage, was ohne den Puffer für Biokraftstoffe geschehen wäre.